
Unter der Regierung von Präsident Donald Trump haben die Vereinigten Staaten ihre militärischen Operationen in Somalia im Jahr 2025 deutlich intensiviert. Laut Berichten von Al Jazeera, Task & Purpose und anderen Quellen haben sich die US-Luftangriffe in Somalia im Vergleich zu 2024 mehr als verdoppelt. Dies wirft Fragen nach den Gründen und den Auswirkungen dieser Eskalation auf.
Laut Daten von New America und dem US Africa Command (AFRICOM) wurden im Jahr 2024 insgesamt acht Luftangriffe in Somalia durchgeführt. Im Jahr 2025 verzeichneten die USA hingegen bis zum 31. Mai bereits 34 Angriffe und bis zum 24. Juni stieg diese Zahl laut Al Jazeera auf 43. Ein Artikel von ZeroHedge spricht sogar von 51 Angriffen bis Mitte Juli. Diese Zahlen bestätigen einen drastischen Anstieg, der weit über eine Verdopplung der Vorjahreszahl hinausgeht.
Die Angriffe richten sich vorwiegend gegen Ziele der Terrororganisationen al-Shabaab und ISIS-Somalia. AFRICOM betont, dass viele dieser Operationen in Zusammenarbeit mit der somalischen Regierung durchgeführt werden und als Maßnahmen der kollektiven Selbstverteidigung gelten. Dennoch werfen die gestiegene Intensität und die hohen Zahlen Fragen nach der langfristigen Strategie der USA in der Region auf.
Während die Berichte über die Verdopplung der Angriffe weitgehend übereinstimmen, gibt es Unstimmigkeiten bei den genauen Zahlen. So bestätigt beispielsweise Just Security nur acht Angriffe für das Jahr 2024, während Task & Purpose von einer höheren Ausgangsbasis ausgeht. Diese Diskrepanzen könnten auf unterschiedliche Zählmethoden oder Berichtszeiträume zurückzuführen sein.
Kritiker – darunter Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International – weisen auf die Gefahr ziviler Opfer hin. Die verstärkte Nutzung von Drohnenangriffen hat in der Vergangenheit immer wieder zu Kontroversen geführt, da die Präzision solcher Einsätze nicht immer gewährleistet ist. Auf Plattformen wie X wird die Politik Trumps scharf kritisiert. Nutzer wie @stairwayto3dom werfen dem Präsidenten vor, entgegen seiner Wahlkampfrhetorik gegen „endlose Kriege“, die militärischen Aktivitäten in Ländern wie Somalia auszuweiten.
Die Zunahme der Luftangriffe steht im Kontrast zu Trumps früheren Versprechen, die USA aus langwierigen Konflikten herauszuführen. Dennoch zeigt die Geschichte des US-Engagements in Somalia eine Kontinuität über verschiedene Regierungen hinweg. Wie @african_stream auf X betont, sind die USA seit dem „Black Hawk Down“-Zwischenfall im Jahr 1993 militärisch in Somalia aktiv. Die aktuelle Eskalation unter Trump scheint eine Fortsetzung und Intensivierung dieser Politik zu sein, die auch unter der Regierung von Joe Biden fortgesetzt wurde.
Die somalische Regierung hat die Unterstützung der USA im Kampf gegen al-Shabaab begrüßt, doch die wachsende Zahl der Angriffe sorgt international für Besorgnis. Experten, wie der Atlantic Council zitiert, warnen, dass eine rein militärische Strategie langfristig nicht zur Stabilisierung Somalias beitragen könne, solange die zugrunde liegenden sozioökonomischen Probleme nicht angegangen würden.
Während die USA ihre Bemühungen gegen den Terrorismus in Somalia verstärken, bleibt unklar, ob die erhöhte Zahl an Luftangriffen die gewünschten Ergebnisse erzielen wird. Die internationale Gemeinschaft und die somalische Bevölkerung beobachten die Entwicklungen genau, da das Gleichgewicht zwischen Sicherheit und humanitären Folgen weiterhin eine Herausforderung darstellt.
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