Zur Verpflichtung dem Propheten zu folgen

Von Mustafa as-Siba’i, aus dem Englischen übersetzt.

Die Gefährten des Propheten ﷺ pflegten, die Bestimmungen über verschiedene Angelegenheiten in ihrem Leben aus dem Koran zu entnehmen, die sie vom Propheten ﷺ zu lernen pflegten. In vielen Fällen behandeln die Verse des Koran ein Thema auf allgemeine Weise ohne spezifische Bedingung. Manchmal kommt ein Vers als eine absolute Regel ohne durch Bedingungen wie die Zeit, der Ort usw. vor. Ein Beispiel für das, was im Koran auf allgemeine Weise genannt wird, ist das Gebet. Der Koran erwähnt nicht, wie viele Raka’a (Gebetseinheiten) wir machen sollen, wie wir uns während des Gebets körperlich bewegen sollen oder den Zeitpunkt, in dem wir das Gebet verrichten sollen. Ebenso wenig erwähnt der Koran den Mindestbetrag an Geld, über den wir verfügen müssen, bevor wir Zakat (Almosen) geben können, oder die Bedingungen, unter denen wir es bezahlen müssen. Viele unserer gottesdienstlichen Handlungen können nicht durchgeführt werden, ohne bei den Erklärungen in Bezug auf die Vorschriften, Säulen und Bedingungen der Annullierung stehenzubleiben. Es ist daher ein Muss, auf den Propheten ﷺ zurückzukommen, um die Regeln in umfassender und klarer Weise zu verstehen.

Es war der Prophet ﷺ, dem von Allah befohlen wurde, die Menschheit zu lehren und es ist der Prophet ﷺ, der am besten über das Bescheid weiß, was Allah von uns erwartet. 

Allah hat uns von der Pflicht des Propheten ﷺ in Bezug auf den Koran erzählt, wo Allah sagt:

„(Wir haben sie gesandt) mit den klaren Beweisen und den Büchern der Weisheit. Und Wir haben zu dir die Ermahnung hinabgesandt, damit du den Menschen klar machst, was ihnen offenbart worden ist, und auf dass sie nachdenken mögen.“

Koran (16:44)

Allah machte uns auch klar, dass es die Pflicht des Propheten ﷺ ist, den Menschen die Wahrheit zu erklären, wenn es einen Streit gibt:

„Und Wir haben auf dich das Buch nur hinabgesandt, damit du ihnen das klar machst, worüber sie uneinig gewesen sind, und als Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die glauben.“

Koran (16:64)

Wir sind verpflichtet, bei Konflikten jeder Entscheidung des Propheten ﷺ zu folgen:

„Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen.“

Koran (4:65)

Allah erwähnt auch, dass dem Propheten ﷺ der Koran und die Weisheit gegeben wurde, um den Menschen die Vorschriften ihrer Religion beizubringen:

„Allah hat den Gläubigen wirklich eine Wohltat erwiesen, als Er unter ihnen einen Gesandten von ihnen selbst geschickt hat, der ihnen Seine Zeichen verliest, und sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt, obgleich sie sich zuvor wahrlich in deutlichem Irrtum befanden.“

Koran (3:164)

In Bezug auf den letzten Vers sagten die meisten Gelehrten und die Leute des Wissens, dass die im Vers erwähnte Weisheit eine andere Bedeutung als der Koran hat. Es ist das, was Allah dem Propheten ﷺ aus dem Wissen um Dinge und Vorschriften gegeben hat, die der Rest der Menschheit nicht erreichen kann. Imam Ash-Shafi’i sagte, dass “Allah die Schrift erwähnt hat, die der Koran ist, und Er erwähnte die Weisheit, und ich habe von den Leuten des Wissens gelernt, dass die Weisheit hier die Sunna des Propheten ﷺ ist. Aus der Barmherzigkeit hat Er uns einen Weg gegeben, das zu praktizieren, was im Koran steht.

Allah beschränkt sich nicht darauf, nur die Schrift zu erwähnen, sondern die Einbeziehung der Sunna in den Koran ist ein Hinweis auf ihre Bedeutung und die Verpflichtung für uns, sie zu befolgen, so wie wir den Koran befolgen müssen. Imam Ash-Shafi‘i fährt fort zu sagen, dass der Buchstabe „wa“ („und“ zwischen Schrift und Weisheit in dem Vers) ein Buchstabe der Konjunktionen im Arabischen ist, der verlangt, dass die beiden Teile, die er verbindet, unterschiedlich sein müssen (…). Wenn also Allah sagte, dass er den Gläubigen eine große Gunst gewährt hat, gewährt er nichts, was nicht korrekt und wahrheitsgemäß ist. Deshalb muss diese Weisheit wie der Koran befolgt werden, und Allah hat uns nie befohlen, etwas anderem als Ihm und seinem Propheten ﷺ zu folgen. Das muss bedeuten, dass diese Weisheit das ist, was vom Propheten ﷺ in Form von Regeln und Sprüchen zur Gesetzgebung kam.

Um das Konzept der Sunna und unsere Verpflichtung, ihr zu folgen, zu verdeutlichen, sagt Allah: 

„ (…) die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.”

Koran (7:157)

Da die Lehre in diesem Vers allgemein erwähnt wird, muss sie die Regeln im Koran und in der Sunna enthalten.

Ein sehr starker Hinweis auf die Verpflichtung, der Sunna zu folgen, kann in diesem Vers gefunden werden:

„Was nun der Gesandte euch gibt, das nehmt; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiss, Allah ist streng im Bestrafen.“

Koran (59:7)

Dazu kommt, dass Allah den Gehorsam zum Propheten ﷺ in Verbindung zum Gehorsam Seiner selbst gebracht hat:

„Und gehorcht Allah und dem Gesandten, auf dass ihr Erbarmen finden möget!“

Koran (3:132)

Wir werden von Allah aufgefordert, auf jeden Befehl des Propheten ﷺ zu antworten:

„O die ihr glaubt, leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt.“

Koran (8:24)

Allah machte den Gehorsam zum Propheten ﷺ zu einem Gehorsam Ihm gegenüber und das Folgen des Propheten ﷺ zu einem Zeichen der Liebe Allahs: 

„Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah.“

Koran (4:80)

„Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden.“

Koran (3:31)

Allah warnt uns zudem, die Anweisungen des Propheten nicht zu befolgen: 

„So sollen diejenigen, die Seinem Befehl zuwiderhandeln, sich vorsehen, dass nicht eine Versuchung sie trifft oder schmerzhafte Strafe sie trifft.“

Koran (24:63)

Allah sagt uns auch, dass der Ungehorsam zum Propheten ﷺ Kufr ist: 

„Sag: Gehorcht Allah und dem Gesandten. Doch wenn sie sich abkehren, so liebt Allah die Ungläubigen nicht.“

Koran (3:32)

Es ist von Allah nie erlaubt worden, dass ein Gläubiger den Befehl des Propheten missachtet:

„Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allah und Seinem Gesandten widersetzt, der befindet sich ja in deutlichem Irrtum.“

Koran (33:36)

Um zu zeigen, dass die Nichtbefolgung des Urteils des Propheten bei einem Streitfall ein Zeichen von Heuchelei ist, sagt Allah:

Und sie sagen: “Wir glauben an Allah und an den Gesandten, und wir gehorchen.” Hierauf, nach diesem (Wort), kehrt sich eine Gruppe von ihnen ab. Diese da sind nicht die Gläubigen. Und wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, wendet sich sogleich eine Gruppe von ihnen ab. Wenn aber das Recht auf ihrer Seite ist, dann kommen sie zu ihm, bereit, sich zu unterwerfen. Ist denn in ihren Herzen Krankheit, oder haben sie etwa Zweifel, oder befürchten sie, dass Allah gegen sie ungerecht sein könnte, und (auch) Sein Gesandter? Nein! Vielmehr sind eben sie die Ungerechten. Die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, besteht nur darin, dass sie sagen: “Wir hören und gehorchen.” Das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.

Koran (24:47-51)

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