Schweiz hat die Zweigstelle der US-israelischen GHF aufgelöst

Die Schweiz hat die Genfer Zweigstelle der umstrittenen „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) aufgelöst. Die von den USA und Israel unterstützte Organisation sollte angeblich humanitäre Hilfe im Gazastreifen verteilen. Die am 2. Juli 2025 bekannt gegebene Entscheidung erfolgte aufgrund mehrerer rechtlicher Verstöße, wie die Eidgenössische Stiftungsaufsicht (ESA) bestätigte. Die Auflösung wirft ein Schlaglicht auf die anhaltenden Kontroversen um die GHF und ihre Rolle in der humanitären Krise in Gaza.

Die GHF wurde im Februar 2025 in Genf mit dem Ziel gegründet, Hilfsgüter in Gaza zu verteilen. Doch die Organisation geriet schnell in die Kritik: Sie wurde beschuldigt, als politisches Instrument Israels zu dienen, die Hilfsverteilung zu kontrollieren und internationale humanitäre Standards zu missachten. Laut einem Bericht der UNO starben über 400 und laut „Ärzte ohne Grenzen” fast 800 Menschen in der Nähe von GHF-Verteilzentren, was die Vorwürfe gegen die Organisation verschärfte.

Die ESA ordnete die Auflösung der Genfer Zweigstelle an, da die GHF mehrere gesetzliche Anforderungen nicht erfüllte. Dazu gehörten das Fehlen eines Schweizer Bankkontos, eines Vorstandsmitglieds mit Wohnsitz in der Schweiz, einer gültigen Adresse sowie einer angemeldeten Revisionsstelle. Die GHF bestätigte ihre Absicht, die Zweigstelle zu schließen, und der Prozess wurde im Schweizerischen Handelsamtsblatt veröffentlicht. Gläubiger haben nun 30 Tage Zeit, offene Forderungen geltend zu machen. Da die Zweigstelle jedoch nie aktiv war, wird mit wenigen Ansprüchen gerechnet.

Die GHF steht seit ihrer Gründung im Fokus internationaler Kritik. So reichte beispielsweise TRIAL International zwei Beschwerden ein und warnte vor möglichen völkerrechtlichen Verstößen durch Beteiligte. Jake Wood, der ehemalige Direktor und Gründer von Team Rubicon, trat zurück und erklärte, die Arbeit der GHF sei mit humanitären Prinzipien unvereinbar.

Die Auflösung der Genfer Zweigstelle hat keine direkten Auswirkungen auf die Aktivitäten der GHF in Gaza, da die Organisation ihren Hauptsitz in Delaware (USA) hat und von dort aus weiterarbeitet. Laut einem Bericht von swissinfo bleibt die GHF operativ, was die symbolische Bedeutung der Schweizer Entscheidung unterstreicht. Dennoch prüft die Schweiz weitere rechtliche Schritte gegen die Organisation, was auf anhaltende Kontroversen hindeutet.

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