
Gastbeitrag von Mohammed Isa
Seit der Befreiung Syriens hat sich der Suwayda-Militärrat – unter der Führung der drusischen Figur Hikmat al-Hijri – geweigert, sich in die neue syrische Regierung zu integrieren. Die Gruppe, die von Israel unterstützt wird, fordert eine dezentrale Regierungsform und wird beschuldigt, Überreste des alten Regimes zu beherbergen und den Drogenschmuggel über die jordanische Grenze zu erleichtern.
Im Juli 2025 eskalierten die Spannungen, als die Gruppe begann, Beduinen zu entführen – unter dem Vorwurf, diese hätten drusische Reisende angegriffen. Es folgten bewaffnete Auseinandersetzungen, die ein Eingreifen der syrischen Regierung zur Folge hatten. Doch die staatlichen Kräfte gerieten in einen Hinterhalt von Terroristen, die al-Hijri nahestehen, was eine landesweite Reaktion auslöste. Zwar versuchte das Innenministerium, über lokale Würdenträger – darunter christliche und drusische Religionsführer – einen Waffenstillstand zu vermitteln, doch al-Hijri lehnte die Vereinbarung ab und rief zu weiterer Gewalt auf.
In den darauffolgenden Tagen griffen israelische Luftschläge sowohl Suwayda als auch Damaskus an – ein deutliches Zeichen für die offene Unterstützung Tel Avivs gegenüber früher vom IRGC (Iranische Revolutionsgarden) unterstützten drusischen Terroristen. Die Lage verschärfte sich dramatisch, als pro-Hijri-Kräfte begannen, Beduinen-Zivilisten – darunter Frauen und Kinder – anzugreifen. Mit über 300 Toten und fast 2.000 Verletzten war die humanitäre Katastrophe verheerend. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die pro-Hijri-Terroristen auch Drusen verfolgen und ermorden, die sich gegen ihn stellen und loyal zur Regierung in Damaskus sind.
Bis zum 18. Juli mobilisierten Stämme in ganz Syrien zur Verteidigung der Beduinen, umzingelten drusische Gebiete und vertrieben die Terroristen aus mehreren Dörfern. Trotz eines brüchigen, mit internationaler Hilfe ausgehandelten Waffenstillstands hält die Gewalt in Teilen von Suwayda an – ein deutliches Zeichen für die Gefahr, die von durch Iran und Israel unterstützten Milizen für die syrische Souveränität ausgeht. Die Türkei hat bereits deutlich gemacht, dass die territoriale Integrität Syriens zu schützen ist und man ansonsten auch bereit ist, militärisch einzugreifen. Die israelische Terrorpolitik könnte demnach zu einem regionalen Krieg ausarten.
Dies ist kein lokaler Zwischenfall – es ist das Ergebnis israelischer Einmischung und sektiererischer Manipulation in einer Provinz, die bereits durch ein Jahrzehnt des Krieges gezeichnet ist. Der syrische Staat greift ein, um Ordnung wiederherzustellen – doch der Weg zum Frieden bleibt fragil.
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