Das niederländische Oberste Gericht bestätigte, dass der niederländische Staat teilweise für 350 Todesfälle beim Massaker von Srebrenica in Bosnien verantwortlich ist.
Die bosnisch-serbischen Streitkräfte haben 1995 in der Stadt Srebrenica insgesamt 8.000 muslimische Männer getötet. Die Niederländer hatten eine UN-Sicherheitszone bewacht, als sie überrannt wurde.
Das Gericht entschied, dass, wenn die niederländischen Streitkräfte den Männern, die sich auf dem Gelände der Vereinten Nationen versteckt hatten, die Möglichkeit gegeben hätten, zu bleiben, eine zehn prozentige Wahrscheinlichkeit bestanden hätte, dass diese nicht in die Hände der Serben geraten wären. Und so soll der niederländische Staat nur für 350 Männer haften.
Im Urteil ist nicht ersichtlich, wie man auf die zehn prozentige Überlebenschance kommt.
Das endgültige Urteil zieht eine Grenze zwischen jahrelangen Rechtsstreitigkeiten zwischen dem niederländischen Staat und den Klägern – einer Gruppe von Angehörigen der Opfer, die als „Mütter von Srebrenica“ bekannt sind.
Der Fall wurde an das Oberste Gericht weitergeleitet, weil der Staat von der Verantwortung entbunden werden wollte, während die Mütter von Srebrenica darauf bestanden, dass der Staat für alle 8.000 Todesfälle im Völkermord zur Rechenschaft gezogen wird.
Das Urteil bestätigt, dass nur Hinterbliebene der 350 Männer vom niederländischen Staat eine Entschädigung verlangen können.
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