
Uber Technologies steht erneut im Zentrum einer Kontroverse, nachdem das Unternehmen am 18. September 2025 eine strategische Partnerschaft mit dem israelischen Drohnenunternehmen Flytrex bekannt gegeben hat. Die Investition in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar markiert Ubers Einstieg in die Drohnenlieferbranche. Doch die Partnerschaft hat weltweit Kritik ausgelöst, insbesondere von pro-palästinensischen Aktivisten, die einen Boykott des Unternehmens fordern.
Die Partnerschaft mit Flytrex, einem 2013 in Tel Aviv gegründeten Unternehmen, zielt darauf ab, die Lieferung von Mahlzeiten und Produkten via Drohne zu revolutionieren. Flytrex ist eines von nur vier Unternehmen mit einer FAA-Zulassung für Drohnenflüge ohne Sichtkontakt (BVLOS) und soll Uber Eats dabei helfen, Lieferzeiten zu verkürzen und Emissionen zu reduzieren. Pilotprojekte in den USA sind für Ende 2025 geplant. Doch die Zusammenarbeit mit einem israelischen Unternehmen hat auf Plattformen wie X eine Welle der Empörung ausgelöst.
Pro-palästinensische Aktivisten werfen Uber vor, durch die Investition in Flytrex indirekt israelische Interessen zu unterstützen, die sie mit militärischen Aktionen im Nahost-Konflikt in Verbindung bringen. Ein viel geteilter Beitrag auf X behauptet, die Drohnentechnologie von Flytrex habe Verbindungen zu militärischen Anwendungen. Die Kritik richtet sich auch gegen den Saudi Public Investment Fund (PIF), einen Großaktionär Ubers, der in diesem Zusammenhang für seine Investitionen attackiert wird. „Uber finanziert israelische Technologie, während der PIF zusieht – ein Schlag ins Gesicht für die palästinensische Sache“, heißt es in einem Beitrag.
Bislang hat Uber die Vorwürfe nicht öffentlich kommentiert, sondern betont den technologischen Fortschritt. Sarfraz Maredia, CEO und Präsident für autonome Mobilität, erklärte: „Drohnen sind der nächste Schritt, um Lieferungen schneller und nachhaltiger zu gestalten.“ Doch die geopolitische Brisanz droht, den Ruf des Unternehmens zu beschädigen. Auf X rufen einige Nutzer zum Boykott auf, während andere die Partnerschaft als unvermeidlichen Teil globaler Geschäftstätigkeit verteidigen.
Die Kontroverse reiht sich in eine Reihe von Herausforderungen für Unternehmen ein, die mit israelischen Firmen kooperieren. Ähnlich wie Carrefour, das wegen seiner Geschäfte in Israel und den besetzten Gebieten Boykotte erlebt hat, steht Uber vor der Frage, wie es mit der Kritik umgehen wird. Experten warnen, dass geopolitische Spannungen der Marke langfristig schaden könnten, insbesondere in Märkten mit starker pro-palästinensischer Stimmung.
Während Uber und Flytrex die Drohnenlieferung als Zukunft der Logistik feiern, bleibt abzuwarten, ob die Partnerschaft den erhofften Erfolg bringt oder durch Boykotte und Proteste überschattet wird. Die geplanten Pilotprojekte in den USA könnten somit nicht nur ein Testlauf für die Technologie, sondern auch für Ubers Krisenmanagement sein. Ohne eine klare Kommunikationsstrategie riskiert das Unternehmen, Kunden und Investoren zu verprellen – ein hoher Preis für den Sprung in die Drohnenära.
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