Fragwürdige Entscheidung des Gerichts in Adana: Alparslan Kuytul bleibt weiter in Haft!

Um etwa 14:30 deutscher Uhrzeit wurde die Entscheidung des Gerichts in Adana im Fall des Gelehrten Alparslan Kuytul bekannt: Der Gelehrte Alparslan Kuytul bleibt weiterhin in Haft, wohingegen der mit ihm in Untersuchungshaft gehaltene Vorsitzende der Furkan-Stiftung, Ali Alagöz, nach 574 Tagen freigelassen wird. Die nächste Verhandlung in diesem Fall findet nun am 5. Dezember 2019, also in drei Monaten, statt. Bis dahin soll der Gelehrte Alparslan Kuytul weiterhin in Haft bleiben.

In dieser Akte wurden Kuytul und Alagöz am 24.01.2019 in der ersten Sitzung freigelassen, doch nach nicht einmal 24 Stunden nach Einspruch der Staatsanwaltschaft wieder zu Unrecht verhaftet. Seitdem entscheiden dieselben Gerichte in allen Verhandlungen auf Fortsetzung der Untersuchungshaft, obwohl in der Akte nichts neues gegen den Gelehrten hinzugefügt wurde. Der Fall Alparslan Kuytul wirft weiterhin große Fragen auf im Hinblick auf das Rechtssystem in der Türkei auf.

In der heutigen Sitzung des Gerichts wurde nun auch der Vorsitzende der Furkan-Stiftung, Ali Alagöz, freigelassen, wohingegen der Gelehrte Alparslan Kuytul weiter in Haft bleiben soll. Damit wird der Gelehrte womöglich in Einzelhaft verbleiben. Dass in einem Prozess gegen die Tätigkeiten einer Stiftung der Vorsitzende dieser Stiftung freikommt, jedoch ein Gelehrter, der keine institutionelle Verbindung zu dieser Stiftung besitzt, in Haft bleibt, zeigt erneut, in welchem Zustand sich die Justiz in dem Land befindet und stärkt die Annahme, dass es sich in diesem Verfahren um einen politischen Prozess handelt.

Der Anwalt von Alparslan Kuytul, Adem Tural, sagte nach der Entscheidung in einer Pressemitteilung: „Diese Entscheidung von heute beweist erneut, dass der Gelehrte Alparslan Kuytul als politische Geisel gehalten wird! Dies ist keine „Strafakte“, sondern eine „Schweigakte““

Ein weiterer juristischer Skandal habe sich zudem bei der heutigen Verhandlung ergeben, wie der Anwalt mitteilte: Den Angeklagten Alparslan Kuytul und Ali Alagöz wurde das Recht auf Verteidigung vor Gericht bei der heutigen Verhandlung verwehrt. Wie neben dem Anwalt Adem Tural auch Semra Kuytul, die Ehefrau des Gelehrten, via Twitter mitteilte, lehnte das Gericht den Antrag auf Verteidigung der Angeklagten mit den Worten: „Das Gericht hier ist kein Ort, an dem man seine Gelüste befriedigen darf“ ab. Der Prozess gegen die Angeklagten wird nun am 5. Dezember fortgesetzt. Ali Alagöz wird heute nach 574 Tagen in Haft freigelassen, wohingegen der Gelehrte Alparslan Kuytul weiter in Haft bleiben wird.

Wir werden unsere Leser in diesem Fall weiterhin auf dem Laufenden halten.

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