Al-Battani: Einer der größten Astronomen der Zeit

Der im Westen gemeinhin als Albategnius (auch: Albatanius) bekannte arabische Gelehrte namens Muhammad ibn Dschabir al-Battani lebte im 9./10. Jahrhundert und schaffte es durch seine wissenschaftlichen Entdeckungen nicht nur in die Geschichte des Orients.

Denn als einer der größten Astronomen in der sogenannten ,,Blütezeit des Islam” faszinierte er mit seinen Erkenntnissen mehr als nur seine Zeitgenossen. Selbst ein halbes Jahrtausend später machten große Wissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus noch von seinem Wissen Gebrauch und zitierten ihn in ihren Werken, wenn sie neues Wissen auf diesen Grundlagen aufbauten und somit das damalige Verständnis von der Astronomie revolutionierten. So berechnete al-Battani beispielsweise damals schon die Länge des Sonnenjahres mit 365 Tagen, 5 Stunden, 46 Minuten und 24 Sekunden höchst präzise und wich dabei nur um etwa 2 Minuten von der heutigen Fassung ab. Auch durch seinen Beitrag bezüglich der Umlaufbahnen der Himmelskörper machte er sich einen Namen. Zu Ehren seiner außergewöhnlichen Leistungen gab die Internationale Astronomische Union (IAU) 1935 einem großen Einschlagkrater auf dem Mond sogar den latinisierten Namen al-Battanis ,,Albategnius”.

Doch genauso, wie in der Astronomie, begegnet al-Battani uns auch in der alltäglichen Mathematik. Insbesondere die Trigonometrie wäre heute ohne seine Erkenntnisse nicht mehr vorzustellen. Al-Battani war nämlich der erste Mathematiker, der den Sinus anstelle von Sehnen gebrauchte und auch der Sinussatz, den er wiederum selbst bewies, geht auf ihn zurück. Dazu bewies er überdies weitere Verhältnisse mithilfe des Sinus, wie z.B. den Tangens.

Über das Privatleben al-Battanis ist jedoch nicht viel bekannt. Feststeht, dass er im Gebiet der heutigen Republik Türkei geboren ist und in Raqqa (Syrien) gelebt hat. Manchen westlichen Historikern zufolge soll er einer gehobenen Familie entstammen, doch lässt sich diese These anhand der traditionellen arabischen Literatur nicht belegen. So dunkel der Einblick in sein persönliches Leben auch sein mag, ist die Erleuchtung der Wissenschaft seinerseits durch geniale Beiträge bis heute unumstritten.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*