Die rechten Schwedendemokraten sind ersten Prognosen zufolge, bei der Parlamentswahl am Sonntag als zweitstärkste Partei hervorgegangen. Demnach kamen die einwanderungskritischen Schwedendemokraten im Gegensatz zur vorherigen Wahl (12,9 Prozent) auf 19,2 Prozent.
Seit der Flüchtlingskrise 2015 setzt sich der Rechtsdruck fort, der fast alle Wahlen in Europa seither geprägt hat. Eine Einwanderungswelle der letzten Jahre, Unruhen und Kriminalität sorgen für einen Zulauf bei den rechten Schwedendemokraten. Schweden (zehn Millionen Einwohner) hat im Gegensatz zu allen anderen europäischen Ländern pro Kopf die meisten Asylsuchenden (160.000) aufgenommen.
Die stärkste Kraft bei der Parlamentswahl wurden zwar wieder die Sozialdemokraten, die jedoch nur knapp einer Katastrophe entgangen sind. Erste Prognosen zeigen, dass die Sozialdemokraten deutlich an die Rechtspopulisten verloren haben. Somit haben sie das schlechteste Ergebnis seit 100 Jahren erzielt.
Eine Regierungsbildung dürfte sich als schwierig erweisen, da das Rot-Grüne Lager eine stabile Regierungsmehrheit verpasst hat und keiner der traditionellen Blöcken eine Koalition mit den Rechten eingehen möchte.
Eine für Schweden typische Minderheitsregierung würde übrig bleiben, die jedoch bei Abstimmungen auf die Rechtspopulisten angewiesen wären. Dies beschafft den Schwedendemokraten die Macht ihre eigene Politik durchzusetzen, ähnlich wie bei den dänischen Rechtspopulisten, welche die traditionellen Parteien verhindern wollen.
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