Ein Gericht in Kasachstans zentraler Akmola-Region hat einen zweiten Muslim inhaftiert, weil er islamische Predigten online veröffentlicht hatte. Die Behörden behaupten, dass diese Predigten den Terrorismus gefördert hätten. Am 16. November hat das Bezirksgericht Burabai den 28-jährigen Vater Dadash Mazhenov für sieben Jahre und acht Monate Haft in einem Arbeitslager des Regimes verurteilt.
Mazhenov wurde inhaftiert, weil er vier Predigten des muslimischen Lehrers Kuanysh Bashpayev online gestellt hatte, dies bevor die Gespräche als „extremistisch“ eingestuft und verboten wurden. Das Gericht lehnte die unabhängige Beurteilung von Bashpayevs Predigten ab, die Mazhenovs Verteidigung in Auftrag gegeben hatte.
Bashpayev wurde 2017 mit dem Vorwurf „Extremismus“ angeklagt und wurde wegen Predigten über den Islam, die andere aufgezeichnet hatten, inhaftiert. Er ist in einem Gefängnis in der westlichen Stadt Aktau in der Region Mangistau inhaftiert, wo ihn die Behörden seit Herbst 2017 in Einzelhaft gehalten haben.
Die Staatsanwaltschaft und der Richter streben an, den Anwalt von Mazhenov dafür zu bestrafen, dass er „die Interessen seines Mandanten richtig verteidigt“, erklärte die Frau von Mazhenov.
In einem Parallelfall verurteilte derselbe Richter am gleichen Gericht am 19. Oktober einen anderen Muslim, den 30-jährigen Galymzhan Abilkairov, zu sieben Jahre und sieben Monaten Haft. Abilkairovs Berufung gegen seine Verurteilung soll am 19. Dezember vor dem Landgericht Akmola in Kokshetau beginnen.
Am 15. November wies ein Richter eine Überprüfung der Verurteilung vom muslimischen politischen Gefangenen Imam Abdukhalil Abduzhabbarov am 2017 im Obersten Gerichtshof von Kasachstan in der Hauptstadt Astana ab. Er wurde 2017 zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Abduzhabbarov wird in Kyzylorda festgehalten, wo er seit Ende 2017 in Isolationshaft ist.
Viele muslimische Gefangene, die wegen Ausübung ihrer Religions- oder Glaubensfreiheit inhaftiert waren, haben erklärt, dass ihnen das Lesen des Korans und anderer religiöser Bücher untersagt war und sie daran gehindert wurden,, das Gebet zu verrichten. Zudem scheint das gewaltsame Abschneiden von Bärten eine Standardstrafe für solche Gefangenen zu sein.
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