Ägypten vollzieht neun Todesstrafen

Die ägyptischen Behörden haben am Mittwoch neun mutmaßliche Mitglieder der Muslimbruderschaft exekutiert, die angeblich an der Ermordung des Hisham Barakat beteiligt waren.

Im November verurteilte Ägypten neun Personen wegen des Mordes an den damaligen Oberstaatsanwalts Barakat. Barakat starb im Juni 2015, als eine Autobombe in der Nähe seines Konvois explodierte, während er durch die Hauptstadt fuhr.

In Ägypten wurden bereits seit Jahresbeginn 15 Menschen hingerichtet. Folter und erzwungene falsche Geständnisse sind in Ägypten mittlerweile weit verbreitet.

Die Amnesty International forderte die Behörden am Dienstag auf, die Ermittlungen zu beenden. Dies geschah unter Berufung auf die Angeklagten, sie seien insgeheim festgenommen und die Geständnisse seien unter Folter erzwungen worden.

Abschließende Worte des politischen Gefangenen Mahmoud al-Ahmadi, der zu den neun hingerichteten Häftlingen gehört, zum Richter:

„Ich bin dein Gegner vor Gott am Tag der Auferstehung, ich und die mit mir sind, sind unschuldig und du weißt es!“

Der Richter antwortete: „Aber du hast gestanden“

Mahmoud:

„Geben Sie mir einen Stromschocker, und ich werde Sie zugeben lassen, dass Sie Sadat getötet haben. Wir erhielten Stromschläge mit genug Strom, um Ägypten 20 Jahre lang zu versorgen.“

Bereits in der vergangenen Woche wurden drei junge „politische Gefangene“ gehängt, die im September 2013 wegen Mordes an dem Sohn eines Richters verurteilt worden waren, berichtete Human Rights Watch.

Seit dem Sturz des Präsidenten Mursi durch Sisi im Jahr 2013 geht Ägypten gegen die Muslimbrüder hart vor. Hunderte Mursi-Anhänger wurden zum Tode verurteilt.

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