Norwegen: Der Fall Abdi Ibrahim

Ein muslimisches Kind wurde in Norwegen gegen den Willen der Mutter in eine christliche Familie zur Adoption gegeben. Jetzt ist das Kind getauft, isst Schweinefleisch, besucht die Kirche und es wird versucht, der Mutter das Besuchsrecht zu verwehren.

2010 kam die damals 17-jährige Abdi Ibrahim mit ihrem zehn Monate alten Sohn nach Norwegen und erhielt den Flüchtlingsstatus. Da die Behörden behaupteten, dass die Mutter mit der Erziehung ihres Kindes überfordert sei, sollte das Kind zur Adoption gegeben werden. Unter der Bedingung, dass das Kind zu Verwandten oder zumindest in eine muslimische Familie kommt, erklärte sich die Mutter einverstanden. Das Kind kam allerdings in eine christlich- norwegische Familie. Die Mutter durfte ihr Kind nur vier Mal im Jahr für zwei Stunden sehen, später sechs Mal im Jahr für eine Stunde. Das Kind wurde getauft, bekommt Schweinefleisch zum Essen, geht zur Kirche und man versucht ein Besuchsverbot für die Mutter zu erlangen.

Nach einem Rechtsstreit, der von 2013 bis 2015 dauerte, wurde die Adoption 2015 wirksam.

Am 17. Dezember urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (Urt. vom 17. Dezember 2019 – Ibrahim, Az. 15379/16), dass die Rechte der somalischen Mutter verletzt worden waren. Das Kind wurde gegen den Willen der Mutter von norwegischen Pflegeeltern adoptiert.

Für die Mutter ändert sich nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof nichts, die Adoption des Kindes bleibt bestehen, da das Gericht in Straßburg Urteile nur beanstanden kann.

Das Erschreckende ist die Argumentation des norwegischen Obergerichts:

„Wünsche der Mutter nach muslimischer Erziehung könnten für Unruhe sorgen.“

Dieser Fall erinnert an die Praktiken der Reconquista im Spanien. Auch dort, im 17. Jahrhundert, nahm man Muslimen die Kinder weg und zog sie im christlichen Glauben auf.

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