Bei einem nächtlichen Angriff am Freitag in der Stadt Mota im Osten von Gojam im Bundesstaat Amhara in Äthiopien sind zwei Moscheen vollständig niedergebrannt und zwei weitere schwer beschädigt worden. Die Moscheen sind von einem Menschenmob in Brand gesteckt worden.
Der Angriff richtete sich nicht nur gegen Moscheen, auch ein muslimisches Geschäftszentrum wurde niedergebrannt und verwüstet.
Die Handlung von gestern Abend wurde sowohl vom Amhara Regionalrat für Islamische Angelegenheiten und dem Obersten Rat für Islamische Angelegenheiten in Äthiopien als auch von lokalen und föderalen Behörden, einschließlich Premierminister Abiy Ahmed, umfassend kritisiert. Auch Generalstaatsanwalt Berhanu Tsegaye und der stellvertretende Bürgermeister von Addis Abeba, Takele Uma, haben die Anschläge verurteilt. Berhanu sagte, die Regierung werde entschlossen gegen die an den Angriffen Beteiligten vorgehen. Eine Erklärung der Nationalen Bewegung von Amhara (NaMA) denunzierte ebenfalls die Tat und rief die Jugendlichen in Mota zur Ruhe auf, und dazu, den Wiederaufbau der beschädigten Moscheen zu unterstützen.
In einer am späten Nachmittag veröffentlichten Erklärung des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten in Äthiopien hieß es, dass “Immobilien, Unternehmen, Hotels und Wohnhäuser in muslimischem Besitz absichtlich angegriffen wurden”.
Der Angriff soll ausgelöst worden sein, nachdem in einer der Kirchen der äthiopisch-orthodoxen Tewahdo-Kirche ein Feuer ausgebrochen war, das laut Jemal Mekonnen, Leiter der regionalen Polizeikommission von Amhara, “einen Teilschaden” davongetragen hatte, bevor die lokale Bevölkerung das Feuer unter Kontrolle gebracht hatte. Jemal sagte, die Ursache des Feuers in der Kirche sei nicht bekannt, aber die Moscheen wurden von einer Gruppe von Menschen als Reaktion auf das Feuer in der Kirche angegriffen.
In der Stadt Jimma im Südwesten Oromias, unweit von Beshasha, dem Geburtsort des Premierministers Abiy Ahmed, fanden Protestkundgebungen von Mitgliedern der muslimischen Gemeinde statt. Laut Ahmedin Jebel, einem prominenten muslimischen Gelehrten, gab es auch Proteste in der Stadt Shashemene in der West-Arsi-Zone des Regionalstaates Oromia. Demonstranten haben Transparente und Plakate mit sich herumgetragen, die die Brandstiftung anprangern. Andere Aktivisten und muslimische Gelehrte fordern gewaltfreie Proteste.
Schon im Februar dieses Jahres wurden mindestens fünf Moscheen in Brand gesteckt.
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