Ramadan in Kaschmir

Am Samstag gingen Tausende Menschen in Süd-Kaschmir auf den Straßen um den Tod zweier Zivilisten zu betrauern. Sheeraz Ahmed Naikoo, Sohn des verstorbenen Ghulam Mohammed Naikoo wurde bei Zusammenstößen in Süd-Kaschmir in Islamabad nach dem Eid-Gebet von indischen Sicherheitskräften getötet. Frauen und Männer in großer Zahl überfluteten die Straßen von Brakpora im Distrikt Islamabad, um die Janaza, dem Totengebet, von Shearaz beizuwohnen.

Auch in Pulwamas Nowpora versammelten sich viele Menschen, um an der Beerdigung des 13-jährigen Vikas teilzunehmen. Vikas Ahmad wurde am Freitag von den indischen Regierungstruppen in Nowpora im Gebiet Lassipora im Bezirk Pulwama in Süd-Kashmir erschossen. Er hatte eine Kugelverletzung in der rechten Brust und wurde in das Bezirkskrankenhaus  verlegt und erlag später seinen Verletzungen.

,, Es gibt kein Eid hier, wir müssen alle sterben, es ist nur wann und wie, morgen könnte ich es sein“, so ein Teilnehmer.

Menschenrechte werden in Kaschmir von den indischen Sicherheitskräften mit den Füßen zertreten. Demonstrationen werden mit Waffengewalt entgegnet, es kommt zu Verhaftungen Minderjähriger und Journalisten. So sitzt der Fotojournalist Kamran Yousuf seit acht Monaten in Haft, ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Seine Schuld ist es, dass er ausschließlich gewalttätige Proteste in Kaschmir fotografiert hat und somit an einer „Kriegsführung gegen den Staat “ beteiligt ist. Verschiedene Organisationen wie Amnesty International, der Presserat von Indien (Press Council of India), das Komitee zum Schutz von Journalisten, die Internationale Journalisten-Föderation und weiter verlangen die sofortige Freilassung des Fotojournalisten Kamran Yousuf.

Allein im Monat Ramadan gab es mindestens 30 Tote bei Zusammenstößen, d.h. durchschnittlich wurde eine Person täglich im heiligen Monat Ramadan erschossen, obwohl dort von der indischen Regierung der Waffenstillstand erklärt worden war.

Am 19. Mai wurden 3 Militante im Gebiet Handwara im Distrikt Kupwara in Nord-Kaschmir getötet.

Am 26. Mai wurden im Tangdhar-Sektor in Nord-Kaschmir 5 Militante von der indischen Armee bei einem Schusswechsel getötet.

Am 28. Mai wurde im Kakrapora-Gebiet im Bezirk Pulwama in Süd-Kaschmir ein Zivilist und ein Militärangehöriger getötet.

Am 31. Mai wurden 2 Militante in Handwara, Kupwara Bezirk getötet.

Am 1. Juni wurde der Zivilist Kaiser Ahmed von einem Militärfahrzeug überfahren, er erlag später seinen Verletzungen.

Am 3. Juni wurde erneut 1 Militanter in Keran Sektor, Kupwara Bezirk getötet.

Am 6. Juni wurden 3 Militanten von der indischen Armee im Macchil-Sektor des Distrikts Kupwara erschossen.

Am 7. Juni wurde in Kerans Sektor des Distrikts Kupwara ein Armeeangehöriger getötet.

Am 10. Juni wurden 6 Militante von der indischen Armee erschossen.

Am 12. Juni wurden 2 Mitarbeiter der Regierungstruppe in Pulwama erschossen.

Am 14. Juni wurden in Panar im Distrikt Bandipora in Nord-Kaschmir zwei Militante und Militärangehöriger getötet.

Am letzten Tag von Ramadan wurde ein 13-jähriger Zivilist in Süd-Kaschmir erschossen.

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