
Laut durchgesickerter interner Daten von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram, haben israelische Unternehmen seit 2023 erhebliche Schwierigkeiten, weltweit neue Kunden zu gewinnen. Die Kosten für Online-Werbung sind für diese Firmen drastisch gestiegen, was auf eine wachsende internationale Ablehnung israelischer Marken hindeutet. Dies geht aus Berichten von Drop Site News und Middle East Monitor hervor.
Die Daten, die von Whistleblowern bei Meta an Drop Site News weitergegeben wurden, zeigen, dass der Cost-per-Click (CPC), also die Kosten, die ein Unternehmen zahlen muss, um einen potenziellen Kunden auf seine Website zu leiten, für israelische Firmen von 0,094 US-Dollar im Jahr 2023 auf 0,24 US-Dollar im Jahr 2025 um 155,3 % gestiegen ist. Im Vergleich dazu verzeichneten nicht-israelische Unternehmen nur marginale CPC-Anstiege von etwa 2,8 % in den USA und 9,7 % in Großbritannien. In wichtigen Märkten wie Deutschland (144,4 %) und Großbritannien (163,2 %) stiegen die Kosten für israelische Anzeigen besonders stark an.
Trotz eines Werbebudgets von 1,8 bis 1,9 Milliarden US-Dollar, das israelische Unternehmen zwischen 2023 und 2024 auf Meta-Plattformen ausgaben, sank die Anzahl der Klicks auf ihre Anzeigen im Jahr 2025 auf nur 39,2 % des Wertes von 2023, was darauf hindeutet, dass Verbraucher weltweit immer weniger mit israelischen Marken interagieren.
Die Daten legen nahe, dass die Schwierigkeiten mit einer globalen Gegenreaktion auf die Politik Israels, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza, zusammenhängen. Laut Middle East Monitor fiel Israel im Global Soft Power Index 2025 auf Platz 121 zurück, was einen starken Rückgang der internationalen Wahrnehmung widerspiegelt. Israel verlor 42 Plätze. Eine Umfrage des Pew Research Centers ergab, dass inzwischen 53 % der Amerikaner Israel negativ sehen, gegenüber 42 % im Jahr 2022. Besonders junge Erwachsene und sogar die Hälfte der republikanischen Befragten im Alter von 18 bis 49 Jahren äußerten negative Meinungen.
Boykott-, Divestment- und Sanktionskampagnen (BDS) zielen gezielt auf israelische Unternehmen ab. Zu den betroffenen Firmen gehören Spieleentwickler, IT-Dienstleister und E-Commerce-Anbieter, die laut Drop Site News zu den Top-Werbetreibenden auf Meta gehören. Einige Firmen versuchen, ihre israelische Herkunft zu verschleiern, um Boykotte zu umgehen. Doch diese Maßnahmen können den wirtschaftlichen Schaden offenbar nicht aufhalten.
Angesichts des Imageverlusts hat die israelische Regierung für das Jahr 2025 zusätzliche 150 Millionen US-Dollar für „öffentliche Diplomatie” (Hasbara) bereitgestellt, um das internationale Ansehen des Landes zu verbessern. Trotz dieser Bemühungen und der dokumentierten Unterdrückung pro-palästinensischer Inhalte auf Meta-Plattformen – wie ein Bericht von Human Rights Watch zeigt – bleibt die öffentliche Meinung negativ.
Auf Plattformen wie X spiegeln sich die Spannungen wider. So kommentierte ein Nutzer (@AdameMedia) am 10. Juni 2025: „BREAKING: NO ONE LIKES ISRAEL“ und wies auf die 150 Millionen US-Dollar für PR hin, in der Hoffnung, dass der Trend anhält. Ein anderer Beitrag von @BMoon_bee betonte: „Israel gibt Hunderte Millionen für Propaganda aus, aber die Welt boykottiert mehr denn je!“ Diese Beiträge verdeutlichen die wachsende Unterstützung für Boykottmaßnahmen.
Die geleakten Metadaten zeigen, dass israelische Unternehmen vor beispiellosen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Diese werden durch geopolitische Spannungen und Boykottkampagnen noch verschärft. Experten weisen darauf hin, dass die steigenden Werbekosten und der Rückgang der Klicks nicht nur wirtschaftliche, sondern auch langfristige reputative Folgen für Israel haben könnten. Während die israelische Regierung versucht, mit erhöhten PR-Budgets gegenzusteuern, bleibt fraglich, ob diese Maßnahmen die wachsende globale Ablehnung umkehren können.
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