Zwei Ministerinnen in Algerien stellen die Verwendung von Französisch als Korrespondenz ein

Das Ministerium für Berufsbildung und Beschäftigung und das Ministerium für Jugend und Sport stellen ab heute, am Jahrestag des Beginns des Unabhängigkeitskrieges gegen Frankreich, die Verwendung von Französisch in der Korrespondenz ein.

Neben dem Verteidigungsministerium sind es nun drei Ministerien, die die französische Sprache in ihren internen Korrespondenzen verbieten. In der Verfassung ist folgendes festgelegt: “Arabisch ist die erste Landes- und Amtssprache, während die Berbersprache auch eine offizielle und die zweite Landessprache ist.”

Zwischen Algerien und Frankreich kriselt es seit einiger Zeit. Anfang Oktober hatte sich der französische Präsident Emmanuel Macron kritisch zur algerischen Geschichtsschreibung seit dessen Unabhängigkeit geäußert, sie basiere nicht auf Wahrheiten, sondern stütze sich auf Hass gegenüber Frankreich.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Frankreich die Geschichtsschreibung zu seinem Gunsten verändern will. Zum Beispiel findet das Massaker an Algeriern in Paris 1962 keine Erwähnung in den französischen Schulbüchern.

Laut einer Untersuchung mit dem Titel “The Algerian War in the French education system : a case study of the transmission of memory” ist die Geschichte des Algerienkrieges, wie derzeit gelehrt, zunehmend lückenhaft, fragmentarisch und selektiv.

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