Deutschland: Islamfeindliche Straftaten mehr als verdoppelt

Die Zahl islamfeindlicher Straftaten in Deutschland hat sich nach Regierungsangaben im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Der Anstieg stehe im Zusammenhang mit dem israelischen Gaza-Krieg.

Im Jahr 2023 wurden bundesweit rund 1.464 Straftaten als islamfeindlich eingestuft, nach 610 islamfeindlichen Hassverbrechen im Vorjahr, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Christoph de Vries berichtete.

Im ersten Quartal dieses Jahres zählte die Polizei demnach 137 islamfeindliche Straftaten.

Angriffe auf Muslime in Deutschland aus religiösen oder anderen Gründen seien „absolut inakzeptabel“, wird Regierungssprecher Steffen Hebestreit zitiert.

„Die fast fünf Millionen Muslime in Deutschland haben jeden Anspruch auf Schutz“, fügte er hinzu.

Auch das in Berlin ansässige Bündnis gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit hatte vor einem wachsenden antimuslimischen Rassismus im Zuge der Eskalation des israelisch-palästinensischen Konflikts in Gaza gewarnt.

„Wir erleben eine Verschärfung des antimuslimischen Rassismus in Deutschland. Das sollte uns alle beunruhigen und muss ernst genommen werden“, sagte Rima Hanano, Leiterin der Nichtregierungsorganisation.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass menschenverachtende Einstellungen weiter normalisiert und damit der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet wird.“ Alle Menschen müssen vor rassistischer, antisemitischer und anderer unmenschlicher Gewalt und Bedrohung geschützt werden“, fügte sie hinzu.

Mit mehr als 84 Millionen Einwohnern hat Deutschland nach Frankreich den zweitgrößten muslimischen Bevölkerungsanteil in Westeuropa.

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