USA: Mann zu 53 Jahren Haft verurteilt: Hass-Mord an palästinensischem Jungen

Joseph Czuba, ein 73-jähriger Mann aus Illinois, wurde im Februar 2025 des Mordes, des versuchten Mordes und eines Hassverbrechens für schuldig befunden und zu 53 Jahren Haft verurteilt. Die Tat, die landesweit Entsetzen auslöste, war der brutale Angriff auf den sechsjährigen palästinensisch-amerikanischen Jungen Wadea Al-Fayoume und seine Mutter Hanaan Shaheen am 14. Oktober 2023.

Czuba, der Vermieter der Familie in Plainfield, etwa 65 Kilometer südwestlich von Chicago, stach mit einem 18 Zentimeter langen Militärmesser 26 Mal auf den Jungen ein und verletzte die Mutter mit mehr als einem Dutzend Stichwunden schwer. Laut Staatsanwaltschaft war die Tat durch Islamophobie und anti-palästinensischen Hass motiviert, ausgelöst durch Czubas Besessenheit vom kurz zuvor ausgebrochenen Krieg zwischen Israel und der Hamas. Während des Angriffs soll Czuba gerufen haben: „Ihr Moslems müsst sterben!“ Shaheen konnte sich in ein Badezimmer retten und die Polizei rufen, doch ihr Sohn erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der Mord an Wadea gilt als eines der ersten und schwersten Hassverbrechen in den USA seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023. Staatsanwälte berichteten, Czuba sei durch konservative Radiosendungen radikalisiert worden und habe paranoid befürchtet, seine Mieter könnten palästinensische Freunde anrufen, um ihm zu schaden. Seine Ex-Frau Mary Connor bestätigte während des Prozesses, dass Czuba zunehmend über den Nahostkonflikt verärgert gewesen sei.

Das Gericht verurteilte Czuba am 2. Mai 2025 zu 30 Jahren wegen Mordes, 20 Jahren wegen versuchten Mordes und drei Jahren wegen Hassverbrechen. Aufgrund seines Alters wird er seine Strafe wahrscheinlich nicht überleben. Hanaan Shaheen, die schwer verletzt überlebte, schilderte im Prozess die grausamen Details der Tat, während ein verzweifelter Notruf und Polizeivideos die Jury schockierten. Nach nur 90-minütiger Beratung befanden die Geschworenen Czuba in allen Anklagepunkten für schuldig.

Die Tat löste eine landesweite Debatte über Islamophobie aus. Der ehemalige Präsident Joe Biden verurteilte den Angriff und traf sich später mit Shaheen im Weißen Haus, um über die wachsende anti-muslimische Diskriminierung zu sprechen. Wadeas Beerdigung zog Tausende von Trauergästen an, und eine Spendenkampagne sammelte Geld für die Familie. Wadeas Vater, Odai Al-Fayoumi, sagte nach dem Urteil: „Ich bete, dass dieser sinnlose Verlust der letzte war und kein Kind mehr so leiden muss wie mein geliebter Wadee.

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