100. Geburtstag von Malcolm X: Ikone des Widerstands

Am 19. Mai 2025 jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag des US-amerikanischen Bürgerrechtlers Malcolm X. Als Malcolm Little in Omaha, Nebraska, geboren, war er eine einzigartige Persönlichkeit in der Geschichte des Islam und Amerikas und eine Führungspersönlichkeit, die Generationen von Muslimen auf der ganzen Welt inspiriert hat und noch immer inspiriert.

Malcolm X, der mit bürgerlichem Namen Malcolm Little hieß, erlebte in jungen Jahren den Rassenkrieg in den USA. Als Kind wurde sein Elternhaus niedergebrannt, sein Vater erschossen und er wurde in der Schule wegen seiner Hautfarbe gehänselt.

In der neunten Klasse brach er die Schule ab und geriet in die Kriminalität. Malcolm, der während seiner Zeit als Kleinkrimineller unter dem Namen Red auftrat, machte sich in der kriminellen Welt einen Namen. Doch dieser Name verschwand plötzlich von der Bildfläche, als er eines Tages verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wurde.

Im Gefängnis lernte Malcolm ein Mitglied der Nation of Islam (NOI) kennen. Die NOI ist eine Organisation, die zu Malcolms Zeit die „schwarze Vorherrschaft“ propagierte und diesen Herrschaftsanspruch unter anderem religiös begründete. Malcolm schloss sich dieser Organisation nach seiner Haftentlassung an und entwickelte sich zu einem der führenden Köpfe der NOI.

Malcolm, der sich fortan nicht mehr Malcolm Little, sondern Malcolm X nannte, engagierte sich kompromisslos im Rassenkampf und sagte dem „weißen Teufel“, wie er ihn nannte, den Kampf an. In zahlreichen Kundgebungen, Presseerklärungen und Reden stellte Malcolm X seine rhetorischen Fähigkeiten unter Beweis und gewann viele Zuhörer. Sein entschlossenes und kompromissloses Auftreten sorgte bei vielen für Verwunderung – nicht nur im positiven Sinne. So war einer seiner größten Kritiker Martin Luther King Jr., ein bekannter schwarzer Bürgerrechtler, der mit seiner Rede „I have a dream“ in die Geschichte einging. in die Geschichte einging. Martin Luther King Jr. kritisierte Malcolm X für seine radikalen Methoden, die er sich zum Credo gemacht hatte.

Eine Zusammenarbeit mit den „Weißen“ kam für Malcolm nicht in Frage, ebenso wenig wie für jemanden, der die „Weißen“ als Sklavenhalter betrachtete.

Der radikale Ansatz von Malcolm X änderte sich jedoch, als er nach einigen Zwischenfällen die NOI verließ und die Pilgerfahrt nach Mekka unternahm. Dort lernte er nach eigener Aussage den wahren Islam kennen. Er aß mit Weißen von einem Teller und lernte die Menschen, die er in seiner Heimat verabscheut hatte, mit anderen Augen zu sehen. Er begann zu verstehen, dass er all die Jahre einen ideologischen Kampf gegen die weiße Rasse geführt hatte, der auf falschen Prinzipien beruhte. Malcolm X, der sich nun Malik el-Shabazz nannte, erkannte, dass die Lösung des Rassenkonflikts im „wahren Islam“ lag, der die Menschen aller Ethnien unter der Einheit Gottes, dem Tauhid, vereinen konnte.

Zurück in seiner Heimat stieß Malcolm sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung.

Der „neue“ Malcolm, der nun verstärkt versuchte, das Rassenproblem in der amerikanischen Gesellschaft durch den Islam zu beenden, hatte sich nach seiner Konversion viele Feinde gemacht: Spione, seine alte Organisation NOI und die amerikanische Regierung.

Einer seiner Feinde griff vor genau 60 Jahren zur Waffe und feuerte mehrere Schüsse auf seinen Körper ab, während Malcolm eine Rede hielt. Malcolm starb, sein Mörder wurde nie offiziell ermittelt. Es gibt Spekulationen über Mitglieder der NOI.

In den USA wird der 19. Mai in einigen Regionen als Malcolm X Day gefeiert, obwohl es keinen landesweiten Feiertag gibt. Straßen und Schulen sind nach ihm benannt, und sein Einfluss zeigt sich in der anhaltenden Relevanz seiner Botschaften.

An seinem 100. Geburtstag fordern Aktivisten und seine Familie weiterhin Gerechtigkeit für seine Ermordung und die Freigabe geheimer Akten. Malcolm X bleibt eine Symbolfigur für Widerstand, Selbstbewusstsein und das unermüdliche Streben nach Gerechtigkeit – eine Stimme, die auch im Jahr 2025 nicht verstummen wird.

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