Fragen an eine uigurische Menschenrechtsaktivistin

Im durch China annektieren Ostturkestan, was China als Xinjiang bezeichnet, gibt es eine massive Unterdrückungspolitik, doch leider erhält diese in der Weltöffentlichkeit kaum Beachtung. Frau Mihriban Memet, eine uigurische Menschenrechtsaktivistin, klärt die Menschen mit ihren wöchentlichen Infoständen bzgl. des von China begangenen Unrechts auf. Wir stellten Frau Mihriban Memet einige Fragen.

Können Sie sich kurz vorstellen?

Ich bin Uigurin und komme aus Ostturkestan. Ich heiße Mihriban Memet und bin eine Menschenrechtsaktivistin.

Sie haben wöchentliche Infostände: Worüber informieren Sie die Passanten?

Mit wöchentlichen lnfoständen versuchen wir, die Bevölkerung über den grausamen Zustand in Ostturkestan aufzuklären. Wir versuchen, über die KZ-artigen Lager dort oder über die 3 Millionen Menschen zu berichten, die in diesen schrecklichen Lagern interniert sind. In diesen werden Uiguren gefoltert, junge Mädchen und Frauen werden täglich vergewaltigt. Kinder werden entzogen und in die Kinderheime untergebracht, wo sie zu rotbeinigen Kommunisten erzogen werden. Diese Kinder werden nie erfahren, wer ihre Eltern sind und woher sie stammen geschweige denn, dass sie dem Islam angehören. Die Uiguren, die von diesen Lagern befreit werden, leben nicht mehr lange. Viele sterben nach kurzer Zeit.

Wann haben die Ungerechtigkeiten gegenüber den Uiguren in China angefangen?

Seit 1949 ist unser Land Ostturkestan unter Besatzung der kommunistischen Regierung Chinas. Seit 70 Jahren werden die Uiguren schon unterdrückt.

Wie lange machen Sie diese Infostände bereits?

Seit August 2019 haben wir uns entschlossen, die Infostände zu machen, damit die Menschen in Deutschland erfahren, was China beabsichtigt und mit Uiguren macht.

Wurde seitens der chinesischen Regierung versucht, diese Stände in Deutschland zu verhindern?

Das kann ich nicht sagen, aber bestimmt werden sie an die Regierung schreiben, damit uigurische Aktivitäten verboten werden. Wir wurden von chinesischen Touristen schon beschimpft und als Separatisten bezeichnet. China ist ein großer Feind des Islam und der ganzen Menschheit. China will die Macht und nichts Anderes. Die Umerziehungslager in Ostturkestan erinnern an die Konzentrationslager aus dem Zweiten Weltkrieg, wo unschuldige Menschen aufgrund ihrer Rasse verurteilt und vernichtet wurden.

Wir müssen verhindern, dass eine Weltmacht wie China unsere moralischen Werte zerstört und längst vergangene Fehler wieder ins Leben ruft!

Haben Sie eine Botschaft an die Muslime und an andere Gemeinschaften?

Meine Botschaft an die Gemeinschaften und an die Muslime lautet:

Bitte setzt ein Zeichen gegen die Gewalt und Umerziehungslager im 21. Jahrhundert in Ostturkestan. Kauft keine chinesischen Produkte, macht keine Geschäfte mit China, verbreitet die Nachricht von den grausamen Taten der chinesischen Regierung unter islamischen Geschwistern sowie in arabischen Ländern. Glaubt nicht, was die chinesische Regierung erzählt. Fakt ist, dass Uiguren getötet werden, Frauen gezwungen werden, chinesische Männer zu heiraten. Sie dürfen nicht beten, sie dürfen nicht Halal essen. Zudem züchtet die chinesische Regierung gezielt viele Schweine, damit die Uiguren dieses Fleisch konsumieren und sie werden auch gezwungen, Alkohol zu trinken.

Steht auf und seid mit Uns! Zeigt uns, dass das uigurische Volk nicht alleine ist. Das ist die Pflicht eines jeden Menschen und eines jeden Moslems, weil wir am Yaum al-Qiyamah [am Tage der Abrechnung] dafür zur Verantwortung gezogen werden.

Ich appelliere auch an den Mut, an die Toleranz und an die Menschlichkeit der deutschen Bevölkerung, Gesellschaft und an die übrigen Muslime in Europa.

Wir danken Frau Mihriban Memet dafür, dass sie sich Zeit für dieses Interview genommen hat und wünschen ihr viel Erfolg bei ihren Anstrengungen.

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