Abraham-Abkommen: „Sanfter Krieg“ gegen Muslime

Die Abraham-Abkommen, die 2020 zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und den USA unterzeichnet werden sollen, stehen erneut in der Kritik. Mohiuddin Qaradaghi bezeichnet die Abkommen als „weichen Krieg“ gegen den Islam und die Muslime. Die Abkommen zielten darauf ab, die palästinensische Sache zu schwächen und die regionale Vormachtstellung Israels zu festigen, was in der muslimischen Welt kontrovers diskutiert wird.

Hintergrund der Abraham-Abkommen
Die unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump initiierten Abraham-Abkommen markieren die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten. Neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain traten später auch Marokko und der Sudan bei. Ziel war es, die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zu fördern und den Nahostkonflikt zu entschärfen. Die Abkommen wurden als historischer Durchbruch gefeiert, Kritiker sehen darin jedoch eine Abkehr von der traditionellen Unterstützung der palästinensischen Selbstbestimmung.

Auch auf X wird Kritik laut. Ein Nutzer schreibt: „Die Abraham-Abkommen sind ein Werkzeug, um die palästinensische Identität auszulöschen und Israel die unangefochtene Vorherrschaft zu sichern.

In der arabischen Welt lösten die Abkommen gemischte Reaktionen aus. Während die VAE und Bahrain wirtschaftliche Vorteile und engere Beziehungen zu den USA betonen, sehen Länder wie der Iran und Teile der palästinensischen Führung die Abkommen als Verrat. Saudi-Arabien, das bisher kein Abkommen mit Israel unterzeichnet hat, steht unter Druck, ähnliche Schritte zu unternehmen. Einem Bericht des IPG-Journals zufolge wäre ein israelisch-saudisches Abkommen ein wichtiger Schritt, der jedoch durch die Anklagen des Internationalen Strafgerichtshofs gegen israelische Politiker wegen Kriegsverbrechen erschwert wird.

Der anhaltende Konflikt im Gazastreifen verstärkt die Kritik. Die Bilder von Zerstörung und Leid haben dem Ansehen Israels und der USA in der muslimischen Welt geschadet, was die Akzeptanz der Abkommen weiter erschwert. Ein Kommuniqué des arabisch-islamischen Gipfels in Riad im Dezember 2024 unterstrich die Forderung nach einer gerechten Lösung für Palästina, was die Skepsis gegenüber den Abkommen widerspiegelt.

Während die Abraham-Abkommen als diplomatischer Erfolg gefeiert wurden, bleibt ihre langfristige Wirkung umstritten. Kritiker fordern, dass zukünftige Abkommen die Palästinafrage in den Mittelpunkt stellen müssen, um eine breite Akzeptanz in der muslimischen Welt zu erreichen. Der Vorwurf eines „weichen Krieges“ zeigt, wie tief die Gräben in der Region sind.

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