Israelische Medien nennen Katar als nächstes Ziel nach dem Iran, Pakistan und der Türkei

Nach den jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran spekulieren israelische Medien über Katar als mögliches nächstes Ziel im Kampf gegen die regionale Einflussnahme. Nachdem bereits Pakistan und die Türkei als potenzielle Ziele genannt wurden, rückt Katar nun ins Visier, insbesondere wegen seiner Rolle in der globalen Medienlandschaft und seiner diplomatischen Beziehungen, wie ein Blogbeitrag in The Times of Israel andeutet.

Die Spannungen im Nahen Osten haben sich seit dem 13. Juni 2025 verschärft. An diesem Tag startete Israel Angriffe auf iranische Atomanlagen und militärische Ziele, woraufhin der Iran Vergeltungsschläge ausführte, unter anderem gegen eine US-Militärbasis in Katar. Inmitten dieser Eskalation, die durch eine von US-Präsident Donald Trump vermittelte Waffenruhe vorläufig eingedämmt wurde, richten sich die Blicke nun auf Katar. Ein Artikel in The Times of Israel vom 19. Juni 2025 bezeichnet Katar als „Israels nächsten echten Feind nach dem Iran“ und fokussiert sich auf dessen Einfluss durch Al Jazeera, das als Propagandainstrument gegen Israel beschrieben wird.

Katar ist einerseits ein enger Verbündeter Irans, andererseits beherbergt es mit der Al Udeid Air Base die größte US-Militärbasis im Nahen Osten. Gleichzeitig hat Katar als Vermittler bei Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas sowie zwischen Israel und dem Iran fungiert. Diese Position macht Katar zu einem komplexen Akteur, der sowohl diplomatische als auch strategische Bedeutung hat. Dennoch werfen israelische Medien Katar vor, durch Al Jazeera anti-israelische Narrative zu verbreiten und terroristische Gruppen zu unterstützen.

In dem Blogbeitrag wird vorgeschlagen, dass Israel Katar mit verstärkter eigener Medienpräsenz, einer um 40 % erhöhten Gasproduktion und dem Druck auf die Verlegung der US-Militärbasis entgegentreten solle. Diese Maßnahmen zielen auf eine Schwächung des globalen Einflusses Katars ab, ohne dass militärische Aktionen explizit erwähnt werden.

Auf Plattformen wie X kursieren Spekulationen, in denen Katar als nächstes Ziel in einer Reihe von Ländern wie Pakistan und der Türkei genannt wird. Ein Nutzer (@garypmasters1) schrieb am 22. Juni 2025: „Israelische Figuren und Medien freuen sich bereits über das, was nach dem Iran kommt, mit Posts über Katar, die Türkei und Pakistan, die alle für Abrüstung und Zerstörung vorgesehen sind.“ Ein anderer Beitrag von @Nubianprince123 vom 19. Juni 2025 behauptet: „Nachdem der Iran fällt, plant Israel mit den USA eine Invasion in Katar.“

Die Erwähnung Katars als Ziel steht im Kontext der breiteren regionalen Spannungen. Länder wie Pakistan, die Türkei, Russland und China haben die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt und eine sofortige Waffenruhe gefordert. Pakistan hat zudem die Schließung mehrerer Grenzübergänge zum Iran angekündigt, wodurch die Versorgung mit Treibstoff und Lebensmitteln in der Provinz Baluchistan erschwert wird. Die Türkei wiederum sieht sich selbst als mögliches Ziel nach den Angriffen auf den Iran, wie Middle East Eye berichtet.

Qatars Rolle als Vermittler und seine engen Beziehungen zum Iran und zu den USA machen es jedoch unwahrscheinlich, dass das Land ein direktes militärisches Ziel wird. Dennoch könnte der Fokus auf Katars Medieneinfluss und wirtschaftliche Macht, insbesondere durch LNG-Exporte, Teil einer israelischen Strategie sein, um dessen regionalen Einfluss zu begrenzen.

Die jüngste Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran, die durch die USA, Katar und Ägypten vermittelt wurde, deutet darauf hin, dass Katar weiterhin eine diplomatische Rolle spielt. Gleichzeitig warnen Experten vor einer weiteren Eskalation, die die gesamte Region destabilisieren könnte.

Die Debatte um Katar zeigt die wachsende Bedeutung weicher Macht und des Medieneinflusses in geopolitischen Konflikten. Während Israel seine militärischen und strategischen Ziele gegenüber dem Iran verfolgt, könnte der Fokus auf Katar eher eine propagandistische als eine militärische Auseinandersetzung signalisieren. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Vereinten Nationen, fordert weiterhin Deeskalation, um einen Flächenbrand zu verhindern.

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