
Die jordanische U19-Basketballnationalmannschaft hat sich aus Protest gegen die anhaltenden militärischen Aktionen Israels im Gazastreifen geweigert, bei der U19-Basketball-Weltmeisterschaft der FIBA in Lausanne, Schweiz, gegen Israel anzutreten. Der jordanische Basketballverband (JBF) reichte bei der Internationalen Basketball-Föderation (FIBA) einen offiziellen Antrag ein, das Spiel zu streichen. Er begründete dies mit der Verpflichtung zu Jordaniens „Prinzipien und festen Positionen“ im Kontext des Gaza-Konflikts.
Dieser Schritt erfolgte unter starkem Druck von pro-palästinensischen Aktivisten und jordanischen Medien, die eine Teilnahme als „sportliche Normalisierung“ mit Israel bezeichnen – ein heikles Thema angesichts des Friedensvertrags von 1994 zwischen beiden Ländern und der stark anti-israelischen Stimmung in der mehrheitlich palästinensischen Bevölkerung Jordaniens. Die FIBA genehmigte den Antrag und sprach Israel gemäß den Turnierregeln einen technischen 20:0-Sieg zu. Diese Regeln erlauben es Mannschaften, bis zu zwei Gruppenspiele auszulassen, ohne disqualifiziert zu werden.
Israel, das erstmals an der U19-WM teilnimmt, hatte zuvor die Schweiz mit 102:77 besiegt, während Jordanien gegen die Dominikanische Republik mit 79:69 unterlag. Der Boykott löste unterschiedliche Reaktionen aus. In den jordanischen sozialen Medien wurde er als „moralischer Sieg” gefeiert, während Amos Frishman, der Vorsitzende des israelischen Basketballverbands, Bedauern äußerte und betonte, dass der Sport Brücken zwischen den Kulturen bauen sollte, statt politische Konflikte widerzuspiegeln.
Die FIBA verzichtete darauf, Jordan aus dem Turnier auszuschließen, um die Struktur der WM zu wahren. Weitere disziplinarische Maßnahmen bleiben jedoch möglich. Der Vorfall spiegelt die breiteren Spannungen wider, die sich auch in anderen Sportarten wie Fechten oder Fußball zeigen. Dort sehen sich israelische Teams aufgrund des Gaza-Kriegs, der erhebliche Opferzahlen und internationale Kritik verursacht hat, mit Protesten konfrontiert.
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