GoFundMe unter Beschuss: Vorwürfe der Blockade von Millionen für Gaza

Während die humanitäre Krise in Gaza eskaliert und die Region von einer Hungersnot bedroht ist, steht die Crowdfunding-Plattform im Zentrum schwerer Vorwürfe. Aktivisten und palästinensische Organisationen werfen dem Unternehmen vor, „Millionen von Dollar” an Spenden für Gaza blockiert oder zurückerstattet zu haben. Dadurch wird die dringend benötigte Hilfe für die notleidende Bevölkerung behindert.

Laut einem Bericht von Al Jazeera vom 26. Juni 2025 wurden zahlreiche Spendenkampagnen für Gaza ohne ausreichende Begründung geschlossen. Betroffene berichten von erheblichen finanziellen Verlusten. So musste „The Sameer Project“ 250.000 Dollar zurückerstatten, obwohl die Organisation insgesamt über eine Million Dollar gesammelt hatte. Ähnlich erging es dem „Sulala Animal Shelter“, dessen erste Kampagne mit 50.000 Dollar geschlossen wurde, während eine zweite, in der Gaza nicht erwähnt wurde, problemlos lief. Weitere Fälle, wie der des „Palestinian Journalists’ Syndicate“, das 6.000 Dollar für Schutzausrüstung nicht erhielt, untermauern die Kritik.

„GoFundMe hat Blut an den Händen”, klagt ein Aktivist, der anonym bleiben möchte. Die Anschuldigungen deuten auf eine ungleiche Behandlung palästinensischer Kampagnen hin. Experten wie Amr Shabaik vom Council on American-Islamic Relations (CAIR) sprechen von einer „ungleichen Anwendung der Regeln“, durch die Spenden für Gaza benachteiligt werden.

GoFundMe weist die Vorwürfe zurück und betont, dass über die Plattform seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 300 Millionen Dollar für Palästinenser und Israelis gesammelt wurden. In einer Stellungnahme vom 31. Oktober 2024 erklärt das Unternehmen, dass es sich zwar verpflichtet fühle, Mittel schnell auszuzahlen, jedoch internationale Gesetze und Vorschriften einhalten müsse. Kampagnen würden durch ein 24/7-Team geprüft und bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen – etwa bei Fundraising für militärische Zwecke – würden die Spenden zurückerstattet.

Trotz dieser Erklärung bleibt die Kritik bestehen. Studien von Human Rights Watch und Palestine Legal belegen eine systematische Zensur pro-palästinensischer Inhalte auf Social-Media- und Crowdfunding-Plattformen. So wurden zwischen Oktober und November 2023 laut HRW 1.049 pro-palästinensische Beiträge entfernt und bei Palestine Legal gingen über 1.000 rechtliche Anfragen im Zusammenhang mit Zensur ein.

Die Frustration hat viele dazu veranlasst, auf Alternativen wie Chuffed auszuweichen. „The Sameer Project“ berichtet, dass Chuffed ihre Dokumentationen akzeptierte und Auszahlungen ermöglichte, wodurch Tausende GoFundMe verlassen konnten. Auf Social Media, insbesondere auf X, wächst die Empörung. Nutzer:innen wie @ACatCosplay werfen GoFundMe vor, „pro-Israel” zu sein, und fordern den Wechsel zu anderen Plattformen.

GoFundMe betont zwar, dass bereits Millionen an Bedürftige in Gaza und Israel ausgezahlt wurden, doch die Situation bleibt angespannt. Die Blockade von Spenden verschärft die humanitäre Krise in Gaza, wo Hunger und Not allgegenwärtig sind. Die Diskussion um Fairness und Transparenz bei Crowdfunding-Plattformen wird weiter an Fahrt aufnehmen, während Betroffene nach Lösungen suchen, um Hilfe schnell und effektiv zu leisten.

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