Hafenarbeiter in Piräus blockieren Lieferung von Militärstahl nach Israel

Am Montagmorgen blockierten Hafenarbeiter im griechischen Piräus die Verladung des Frachtschiffs „Ever Golden“, das 75 Bündel militärischen Stahls aus Indien nach Israel transportieren sollte. Die Aktion wurde von der Gewerkschaft ENEDEP organisiert. Die Arbeiter verweigerten die Verladung mit der Begründung, sie wollten nicht an der Weitergabe von „mörderischem Frachtgut” beteiligt sein, das im Krieg Israels in Gaza eingesetzt werden könnte. Die Ladung sollte auf das Schiff Folk Dammam umgeladen werden, das dem saudi-arabischen Staatsfonds gehört. Anschließend sollte sie nach Haifa gebracht werden.

„Wir werden keinen Zentimeter dieser mörderischen Fracht entladen”, erklärte ENEDEP in einer Stellungnahme. „Die Hafenarbeiter von Piräus werden nicht mitschuldig. Kein militärischer Stahl vom Ever Golden – Nein zur Beteiligung Griechenlands – Freiheit für Palästina!“ Die Aktion wurde von anderen Gewerkschaften, Jugendgruppen und der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) unterstützt. Die Arbeiter versammelten sich um 6:30 Uhr an den Piers 2 und 3, um die Verladung physisch zu verhindern.

Nach der Blockade wurde die Ladung auf das Schiff „COSCO Shipping Pisces“ umgeleitet, das am Mittwochabend in Piräus erwartet wird. ENEDEP rief erneut zur Mobilisierung auf, um auch diese Lieferung zu stoppen. „Wir werden nicht zulassen, dass der Hafen Piräus zu einem Umschlagplatz für Kriegsmaterial wird”, betonte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Markos Bekris.

Dies ist nicht der erste derartige Protest: Bereits im Oktober 2024 hatten die Arbeiter eine 21 Tonnen schwere Munitionssendung aus Nordmazedonien blockiert, die für Israel bestimmt war. Das Schiff Marla Bulk musste damals ohne die Ladung ablegen. Ähnliche Aktionen gab es in anderen europäischen Häfen, etwa in Marseille und Genua, wo Hafenarbeiter ebenfalls Waffentransporte nach Israel verhinderten.

Die Blockade ist Teil einer breiteren Solidaritätsbewegung mit Palästina. Laut der palästinensischen Gewerkschaftsvertretung inspiriert die Entschlossenheit der griechischen Arbeiter:innen weltweit andere. Der Konflikt in Gaza, bei dem seit Oktober 2023 über 58.000 Menschen getötet wurden, darunter überwiegend Frauen und Kinder, löst international wachsende Proteste aus. Die Hafenarbeiter fordern ein Ende der griechischen Beteiligung an diesen Lieferungen und betonen, dass der Hafen kein Stützpunkt für Kriegslogistik sein darf.

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