
Medienschaffende aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump schlagen Alarm: „Mossad-Agenten“ und „Kriegstreiber“ würden versuchen, die Verhandlungen mit dem Iran zu untergraben und die USA in einen Konflikt mit dem Iran zu treiben. Diese Vorwürfe kommen nicht aus Teheran, sondern von einflussreichen Unterstützern Trumps in den US-Medien.
Der konservative Talkshow-Moderator Tucker Carlson berichtete kürzlich über die Entlassung von Dan Caldwell, einem hochrangigen Berater von Verteidigungsminister Pete Hegseth. Medienberichten zufolge wurde Caldwell aus dem Pentagon entfernt, weil er angeblich geheime Informationen über Hegseths Nutzung der Signal-App weitergegeben hatte. Carlson, der engen Zugang zu Trump hat, sieht die Entlassung anders: „Sie haben einen Karrierefehler gemacht, indem Sie Ihre außenpolitischen Ansichten öffentlich gemacht haben, die in Washington unter Kriegstreibern nicht populär sind“, sagte er zu Caldwell.
Am Sonntag beschuldigte der konservative Podcaster Clayton Morris, ein ehemaliger Fox-News-Moderator, pro-israelische Stimmen, die „Anti-Kriegs-Teams“ im Pentagon zu zerstören. „Wir haben bei Redacted erfahren, dass ehemalige israelische Mossad-Agenten in den sozialen Medien und hinter den Kulissen Überstunden machen, um Verteidigungsminister Hegseth zu diskreditieren“, sagte Morris, ohne Namen zu nennen.
Trumps Regierung ist gespalten: Auf der einen Seite stehen traditionelle Republikaner wie Außenminister Marco Rubio und Sicherheitsberater Mike Waltz, auf der anderen Seite America-First-Isolationisten wie Stabschefin Susie Wiles und Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard. Mediengrößen wie Carlson und Ex-Berater Steve Bannon, die großen Einfluss auf Trumps Weltbild haben, unterstützen die isolationistische Linie.
Die Entlassung Caldwells und zweier weiterer Pentagon-Beamter hat die isolationistische Fraktion beflügelt. Ihre scharfe Kritik an pro-israelischen Stimmen und Mossad-Agenten ist innerhalb der Republikanischen Partei beispiellos.
Besonders im Fokus steht Merav Ceren, die für eine führende Position im Nationalen Sicherheitsrat nominiert wurde. Die in Haifa geborene Israelin, die im israelischen Verteidigungsministerium tätig war, wurde von Morris als „nahezu doppelte Staatsbürgerin und ehemalige IDF-Beamtin“ kritisiert. Diese Berichterstattung spiegelt eine wachsende Skepsis gegenüber Israel in den USA wider, die seit den Hamas-Angriffen vom 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden israelischen Invasion Gazas zugenommen hat. Besonders junge Republikaner unter 50, die Sendungen wie Morris’ Redacted oder Carlsons Show verfolgen, zeigen sich zunehmend kritisch.
Die Vorwürfe kommen zu einem heiklen Zeitpunkt, da Trump versucht, seine robuste Außenpolitik mit dem Versprechen zu vereinen, keine neuen Kriege im Nahen Osten zu beginnen. In Bezug auf den Iran widersprechen sich Trumps engste Berater. Trumps Nahost-Gesandter Steve Witkoff deutete kürzlich an, dass die USA dem Iran eine begrenzte Urananreicherung erlauben könnten, ruderte jedoch nach Kritik von pro-israelischen Stimmen zurück und forderte ein vollständiges Ende des iranischen Nuklearprogramms. Außenminister Rubio schlug hingegen vor, ein Abkommen zu erneuern, das dem Iran ein ziviles Nuklearprogramm erlaubt, wenn die Anreicherung eingestellt und Uran aus dem Ausland bezogen wird.
Am Samstag trafen sich amerikanische und iranische Verhandlungsteams in Oman zur dritten Gesprächsrunde. Trump zeigte sich am Montag optimistisch: „Die Gespräche laufen sehr gut, und wir werden ein Abkommen erreichen“, sagte er. „Wir werden etwas haben, ohne überall Bomben abwerfen zu müssen.“
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