
Am frühen Morgen des 21. August 1969 wurde die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, eine der heiligsten Stätten des Islam, Ziel eines verheerenden Brandanschlags. Der Vorfall löste weltweite Empörung aus und verschärfte die ohnehin schon hohen Spannungen in der konfliktbeladenen Region.
Gegen 7 Uhr morgens bemerkte ein Wächter, wie Rauch aus dem Südflügel der Moschee aufstieg. Innerhalb kürzester Zeit standen Teile des historischen Gebäudes, einschließlich des ikonischen Minbars aus dem 12. Jahrhundert, das von Saladin gestiftet wurde, in Flammen. Trotz des schnellen Eingreifens von Feuerwehr und Freiwilligen konnte der Schaden nicht verhindert werden. Der Brand zerstörte Teile des Daches, historische Ornamente und wertvolle Kunstwerke.
Kurz nach dem Vorfall nahmen die israelischen Behörden einen Verdächtigen fest: Denis Michael Rohan, einen australischen Touristen und Mitglied einer christlich-fundamentalistischen Sekte. Rohan gab an, den Brand gelegt zu haben, um den Wiederaufbau des jüdischen Tempels an dieser Stelle zu beschleunigen, da er dies mit apokalyptischen Überzeugungen in Verbindung brachte. Nach seiner Verhaftung wurde er psychiatrisch untersucht und später in eine psychiatrische Einrichtung in Australien überstellt.
Der Brandanschlag löste in der muslimischen Welt heftige Proteste aus. In vielen Ländern kam es zu Demonstrationen und die Spannungen zwischen Israel und den arabischen Nachbarstaaten eskalierten. Die Al-Aqsa-Moschee gilt als drittheiligste Stätte des Islam und ist ein zentrales Symbol für Muslime weltweit. Der Angriff wurde daher als direkte Provokation empfunden.
Die israelische Regierung verurteilte den Anschlag und kündigte an, die Restaurierung der Moschee zu unterstützen. Dennoch führten die Ereignisse zu Misstrauen und dem Vorwurf, die Sicherheitsvorkehrungen rund um die heiligen Stätten in Jerusalem seien unzureichend.
Der Brandanschlag von 1969 ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Al-Aqsa-Moschee und der israelisch-palästinensischen Beziehungen. An diesem 56. Jahrestag wird die Bedeutung des Schutzes heiliger Stätten und der Förderung des interreligiösen Dialogs erneut betont. Die Restaurierungsarbeiten an der Moschee wurden in den folgenden Jahren fortgesetzt, doch die Narben dieses Tages sind bis heute spürbar.
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