Ägypten: Journalist zu 10 Jahren Haft verurteilt

Ein ägyptisches Militärgericht hat einen freiberuflichen Journalisten, der über den Aufstand im Sinai berichtete, wegen terroristischer Aktivitäten zu 10 Jahren Gefängnishaft verurteilt.

Das Militärgericht in Kairo verurteilte Ismail Alexandrani “Fake News” verbreitet zu haben und Mitglied einer verbotenen Gruppierung zu sein, ohne die Gruppierung näher zu nennen. Das Urteil kann noch angefochten werden.

Alexandrani wurde 2015 nach seiner Rückkehr nach Ägypten aus Deutschland verhaftet. Dort hatte er in Berlin eine Präsentation über den Kriegszustand im Sinai gehalten. Alexandrani arbeitete für mehrere ägyptische Nachrichtenagenturen.

Ägypten hat den Zugang zu den Medien im nördlichen Sinai stark eingeschränkt. Dort bekämpft das ägyptische Militär einen vom IS geführten Aufstand.

Die ägyptischen Behörden haben mehrere Journalisten inhaftiert und vage Gesetze erlassen, die die Verbreitung von “Fake News” kriminalisieren. Gemäß Untersuchungen von CPJ (Committee to Protect Journalists) ist Ägypten an dritter Stelle in der Verhaftung von Journalisten. Momentan sitzen 20 Journalisten, einschließlich Alexandrani, in Haft.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*