Indien: Erneuter Lynchmord an Muslime

Bereits vor zwei Wochen wurden zwei Muslime in Indien gelyncht. Man verbreitete Gerüchte, dass Sirabuddin Ansari (35) und Murtaza Ansari (30) dreizehn Büffel in der Region Jharkhand stehlen wollten.

In Hapur hat ein Mob den 45 jahre alten Muslim Qasim zu Tode geprügelt und der Mob griff zudem den 65-jährigen Sameyddin brutal an. Wieder wurden Gerüchte um eine angeblich geplante Kuhschlachtung verbreitet.

Einige Dorfbewohner verbreiteten das Gerücht, dass Kuhschmuggler Kühe von benachbarten Farmen von Bajhaida Khurd im Pilahua-Gebiet von Hapur stehlen wollten. Als sich das Gerücht verbreitete, sammelten sich Menschen in den örtlichen Farmen, um nach den Schmugglern zu suchen.

Als sich eine beträchtliche Anzahl von Menschen versammelt hatte, rannten sie alle auf die Farmen des Dorfes Madapur zu und fanden Qasim und Sameyddin, die in der Farm arbeiteten. Die Menge schlug beide Männer mit Stöcken. Ein Video des verletzten Sameyddin kursiert  in sozialen Medien.

Viele Bewohner beider Dörfer behaupteten, dass eine Ankündigung von der Devi Sthan, einem örtlichen Tempel von Bajhaida Khurd gemacht wurde, dass Kuhschmuggler Kühe stehlen und schlachten würden.

Als sich die Nachricht vom Lynchmord verbreitete, erreichten die örtlichen Beamten sofort die Stelle. Kreisoffizier Pawan Kumar und die verantwortliche Polizeistation Ashwini Kumar brachten beide verletzte Männer in ein örtliches Privatkrankenhaus, wo Qasim von den Ärzten für tot erklärt wurde.

Angesichts der Sensibilität der Angelegenheit erreichten hochrangige Beamte, darunter der Superintendent der Polizei Hapur Sankalp Sharma, der stellvertretende Polizeipräsident Rammohan Singh und der Unter-Divisioal-Richter Hanuman Prasad die Polizeiwache. Sie versuchen den Fall so umzubiegen, dass es nicht um die tatsächlichen Gerüchte der  Kuhschlachtungen handle.

Qasims Tod führte zu einer Konfrontation zwischen den beiden Dörfern Bajhaida Khurd und Madapur, was zu Spannungen in der Region führte.

Die Polizei wies die Vorwürfe der örtlichen Dorfbewohner von Gerüchten über Kuhschlachtungen als Grundlage für den Lynchmord und den Angriff zurück und nahm fünf Personen fest.

Es scheint, dass die Polizei und die Verwaltung versucht haben sicherzustellen, dass der Vorfall nicht als Fall von Lynchmord aufgrund von Gerüchten über Kuhschlachtungen gemeldet oder registriert wird.

Interessanterweise lehnte die Familie des Opfers die Polizeitheorie völlig ab. In den ersten Berichten teilte die Polizei falsche Informationen den Medien mit, dass Qasmis Familie in ihrer Polizeibeschwerde nichts über Kuhschlachtungen erwähnt habe. Die Polizei teilte den Medien mit, dass Mahtab von einem Kampf gesprochen habe, der aufkam, nachdem ein Motorrad einige Menschen getroffen hatte.

,,Es ist nicht wahr, dass wir in unserer Beschwerde etwas über einen Motorradkonflikt erwähnt haben. Wir sagten, dass es geprüft werden muss. Wir können nicht spekulieren. Aber wie gesagt, es scheint, dass jemand versucht hat, meinen Vater in etwas hineinzutricksen, an dem er nicht beteiligt war. ” So der Sohn des Opfers.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*