Myanmar: Armee tötete über 24.000 Rohingya

Laut einem neuen Bericht wurden seit August 2017 mehr als 24.000 Rohingya-Muslime von den staatlichen Kräften Myanmars getötet.

Die Zahlen wurden in dem Bericht ,,Forced Migration of Rohingya: The Untold Experience“ veröffentlicht, der von der Ontario International Development Agency veröffentlicht wurde, an der Forscher und Organisationen aus Australien, Bangladesch, Kanada, Norwegen und den Philippinen beteiligt waren.

Rohingya-Flüchtlinge, die aus Myanmar nach Bangladesh geflohen waren, sagten, dass mehr als 40.000 Rohingya Schusswunden erlitten hätten. Die Forschung kam auf über 23.962 (± 881) ermordete Rohingya. Zuvor schätzen Ärzte ohne Grenzen die Zahl auf 9.400. Mehr als 34.000 Menschen wurden verbrannt und mehr als 114.000 weitere wurden laut der Forschung geschlagen.

Es heißt weiter im Bericht, dass über 17.718 (± 780) Rohingya Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden seitdem die Armee und Polizei Myanmars systematisch die am meisten verfolgte Gruppe der Welt auf schlimmste Weise verfolgt und ermordet.

Des Weiteren ergab die Untersuchung, dass mehr als 115.000 Rohingya-Häuser niedergebrannt und 113.000 andere verwüstet wurden. Ein früherer Bericht von Ärzte ohne Grenzen hatte festgestellt, dass mindestens 9.400 Rohingya in Rakhine vom 25. August bis 24. September letzten Jahres getötet wurden. Die humanitäre Gruppe sagte, die Zahl umfasse 730 Kinder unter fünf Jahren. In der neuen Studie gehen Beispiele für die Brutalität der burmesischen Armee und unmenschliche Behandlung der Rohingya-Minderheit deutlich hervor.

Eine der verstörendsten Berichte der Studiengruppe ist eine 21-jährige Rohingya-Frau, Hasina Begum, die das Glück hatte zu überleben und nach Bangladesch geflohen sei. In ihrem Dorf Tolatuli (Moungdaw) hörte Begum Schüsse und sah, wie das Militär ihr Dorf niederbrannte und Menschen tötete. Sie und ihre Familie suchten zusammen mit anderen Zuflucht an einem Flussufer, jedoch umstellte das Armeepersonal sie und begann zu feuern, wobei 50-60 Unschuldige getötet wurden. Einige von ihnen sprangen in den Fluss, aber nur wenige überlebten.

Die Armee tötete alle Männer in den nächsten vier bis fünf Stunden und verbrannte ihre Körper in Gräben, die in den Boden gegraben worden waren. Die Armeeangehörigen nahmen dann Begums vier Monate altes Baby und warfen es in das brennende Feuer. Die Soldaten vergewaltigten junge Frauen, darunter Begum, bevor sie das Gebäude, in dem sie sich befanden, in Brand setzten und gingen. Begum und ihre Schwägerin erreichten in den folgenden Tagen die Grenze zwischen Bangladesch und Myanmar.

Seit dem 25. August 2017 sind mehr als 750.000 Flüchtlinge, hauptsächlich Kinder und Frauen, aus Myanmar nach Bangladesch geflohen, nachdem die myanmarischen Streitkräfte nach Angaben von Amnesty International gegen die Minderheit der Muslime vorgegangen sind. Laut UN sind mehr als 40 Prozent der vertriebenen Rohingya sind unter 12 Jahre alt und viele andere sind ältere Menschen, die zusätzliche Hilfe und Schutz benötigen.

Die Siedlungen in Kutupalong und Nayapara in Bangladeschs Bezirk Cox’s Bazar beherbergen fast alle, die aus Myanmar kamen.

Die Rohingya, die von den Vereinten Nationen als die am meisten verfolgten Menschen der Welt bezeichnet werden, leben seit 2012 in Angst und Schrecken. Seit her wurden Tausende Menschen in der kommunalen Gewalt getötet.

Die UN dokumentierte Massenvergewaltigungen, Tötungen, auch von Kleinkindern, brutale Schläge und das Verschwindenlassen.

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