Istanbul: Saudischer Journalist verschwunden

Der aus Saudi-Arabien stammende Journalist Jamal Kashoggi wird seit Dienstag vermisst, nachdem er in das saudische Konsulat in Istanbul eintrat. Seine Verlobte, die auf ihn wartete, informierte die Medien. Ins Konsulat gegangen sei er für Unterlagen, die er für seine Hochzeit benötige.
Kashoggi, der für seine Kritik der saudischen Regierung gegenüber bekannt war, lebte in der Türkei. Er fürchtete aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit in seinem Heimatland gefoltert zu werden. Unter seinen Kritikpunkten fallen einige Sachen, so z.B. die Verwicklung im Jemen-Krieg seitens Saudi-Arabien.

Nach Angaben der Medien soll die Polizei berichtet haben, dass man einen Mord im saudischen Konsulat vermute. Kashoggis Freund soll der deutschen Presseagentur mitgeteilt haben, dass er im Konsulat „in kleine Stücke zerschnitten wurde“. Diese Information soll auch er von der Polizei erhalten haben.

Die türkischen Behörden gehen allerdings davon aus, dass Kashoggi von einem saudischen Kommando aus dem Konsulat gebracht wurde; „nicht auf normalem Wege“. Ob tot oder lebendig kann nicht gesagt werden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich persönlich zu der Sachlage und hofft auf ein positives Ende. „Ich verfolge die Angelegenheit und wir werden die Welt über das Ergebnis der offiziellen Untersuchung informieren“, sagte Erdogan.

Saudi-Arabien dementiert die Vorwürfe eines „angeblichen“ Mordkomplotts. Kronprinz Mohammed bin Salman sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Kashoggi das Konsulat verlassen haben soll und dann erst verschwand.

Die saudische Regierung ist bekannt dafür, kritische Stimmen einzudämmen. Zahlreiche islamische Gelehrte befinden sich aufgrund ihrer Kritik derzeit im Gefängnis, manchen erwartet sogar die Todesstrafe.

1 Kommentar

  1. Da Saudi-Arabien für ein islamisches Land steht, wird diese Sache mit dem Islam assoziiert. Der Islam hat mit sowas nichts zu tun!!!

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