Letzte Woche war die tödlichste Woche in der von Indien kontrollierten Kaschmirregion. Am Sonntag wurden acht Menschen durch Gewaltanwendung getötet. Nicht nur das dieses Jahrzehnt das schlimmste war, was Blutvergießen anbelangt.
In Kaschmir lebende Beobachter sagen, 528 Menschen seien in diesem Jahr an einem bewaffneten Konflikt im umstrittenen Himalaya-Gebiet gestorben. Es sei das tödlichste Jahr seit 2009, sagte die Koalition der Zivilgesellschaften in Kaschmir. Die Sicherheitslage verschlechtert sich in der von Indien kontrollierten Region mit einer muslimischen Mehrheit. Allein in der Region hat Indien ein Millitäraufgebot von 500.000 Mann.
Die Polizei teilte am Sonntag mit, dass sechs mutmaßliche Kämpfer und ein Soldat bei einem Schusswechsel in Shopian, einem südlichen Bezirk des Kaschmir-Tals, getötet wurden. Ein Zivilist wurde ebenfalls getötet, als indische Streitkräfte auf Demonstranten, die sich versammelten, Schüsse abfeuerten, so der leitende Polizeibeamte Munir Ahmad Khan.
An anderen Orten im besetzten Kaschmir wurden zehn mutmaßliche Militante und vier weitere – darunter eine Teenagerin und ein prominenter Separatistenaktivist – in separaten Zusammenstößen niedergeschossen. Somit liegt die Zahl der Todesopfer in der letzten bei 22.
Kritiker erklärten, dass die indischen Streitkräfte vor den Parlamentswahlen im nächsten Jahr die Spannungen in der unruhigen Region eskalierten, um Stimmung gegen Pakistan aufzubauen.
„Leichen von Kaschmiris verkaufen sich bei indischen Wahlen leider gut“, sagte Khurram Parvez, Programmkoordinator bei der Jammu Kashmir Coalition of Civil Societies. „Die in Indien vorherrschende Denkweise ist nun, dass durch die Eskalation der Gewalt die Menschen in Kaschmir unter Druck gesetzt werden, und sich somit ergeben.“
In einem ersten UN-Bericht im Juni forderte der UN-Menschenrechtsvorsteher eine umfassende Untersuchung der Misshandlungen im Kaschmir und die „chronische Straflosigkeit“ für die dort begangenen Straftaten.
Die Ergebnisse beschuldigten die indischen Truppen, 145 illegale Tötungen durchgeführt zu haben.
Indien hat Pakistan lange vorgeworfen, die Militanten im Kaschmir bewaffnet zu haben. Militante Gruppen haben seit langem einen bewaffneten Aufstand gegen indische Truppen in Kaschmir geführt und forderten einen unabhängigen Staat oder eine Fusion mit Pakistan.
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