Mindestens 100 bangladeschische Arbeiterinnen, die in Saudi-Arabien ausgebeutet oder missbraucht wurden, kehrten vergangene Woche nach Angaben einer Gruppe für Menschrechte in ihr Land zurück.
Menschenrechtsaktivisten forderten, Frauen aus Bangladesch sollten nicht mehr als Hausmädchen in den Nahen Osten geschickt werden, so berichtete Reuters.
Die Nichtregierungsorganisation BRAC aus Bangladesch sagte, eine große Anzahl von Frauen käme aus dem Golf zurück, nachdem sie misshandelt worden wären. Mindestens 227 waren im letzten Monat zurückgekommen, verglichen mit 180 im Januar 2019.
Die Zahl der Frauen aus Bangladesch, die aus beruflichen Gründen nach Saudi-Arabien ziehen, stieg von 20.000 im Jahr 2015 auf 83.000 im Jahr 2017, als die beiden Länder nach Angaben der Regierung ein Abkommen über Hausangestellte unterzeichnet haben.
Menschenrechtsgruppen gaben jedoch an, dass es immer mehr Berichte über Misshandlungen von Frauen gibt, die nach Hause zurückkehren, was dazu führt, dass die Politik Bangladeschs bezüglich der Entsendung von Hausmädchen in den Golf überprüft wird.
Shariful Hasan, der Leiter des BRAC-Migrationsprogramms, sagte, die Frauen, die diese Woche zurückgekehrt seien, seien körperlich und psychisch gefoltert worden.
Herr Hasan sagte gegenüber Reuters: „Sie erhalten ihren Lohn nicht richtig. Sie werden auch körperlich geschlagen und gefoltert.“
„In den letzten zwei Jahren fanden wir 25 bis 30 Arbeiterinnen im Nahen Osten, die an schweren psychischen Störungen litten. Wir haben auch fünf bis sechs von ihnen gefunden, die schwanger waren.“
Laut Statistiken des BRAC-Migrationsprogramms kehrten 2018 rund 1.300 Frauen aus Saudi-Arabien zurück. Sie sagten aus, sie seien ausgebeutet oder gefoltert worden.
Raunaq Jahan, eine hochrangige Beamte des Ministeriums für Wohlergehen im Ausland und Beschäftigung in Übersee (EWOE), sagte, die bangladeschische Regierung habe kein geeignetes System zur Überwachung der Zahl der wiederkehrenden Wanderarbeitnehmer geschaffen.
Die nationale Menschenrechtskommission (NHRC) von Bangladesch hat verlangt, dass die Regierung unverzüglich Maßnahmen ergreift.
Der Vorsitzende des NHRC, Kazi Reazul Hoque, sagte: „Die Foltergeschichten, die wir von diesen Frauen gehört haben, waren unmenschlich.“
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