Jerusalem: „Tod den Arabern“

Am 15. Juni schwenkten 5000 Teilnehmer bei einer Veranstaltung Israelflaggen und skandierten: „Tod den Arabern.“ Kinder, Jugendliche und Erwachsene riefen auf hebräisch: „Tod den Arabern.“ Die Reaktionen waren nicht auszumalen, wenn es andersherum wäre und man rufen würde: „Tod den Juden,“ oder einfach nur „Israel ist ein Terrorstaat.“ So bleibt der große Aufschrei aus.

Diese rassistische Aktion fand im Osten der Stadt statt, dort wo die meisten Araber leben.

Der Politiker, der sich der Veranstaltung anschloss, war Itamar Ben-Gvir, der Führer der extremistischen Partei Religiöser Zionismus. Das Anfang des Jahres vom israelischen Fernsehen aufgedeckte Filmmaterial zeigte Ben-Gvir, der sich als Baruch Goldstein verkleidet hatte.
Goldstein war ein fanatischer Siedler, der aus Brooklyn, New York, kam und 29 Palästinenser massakrierte, während sie 1994 in der Ibrahimi-Moschee in Hebron beteten.
Dieser blutige Terrorakt wurde tatsächlich von der damaligen israelischen Regierung belohnt, als sie Ausgangssperren über die Stadt verhängte – nicht für die extremistischen jüdischen Siedler, die diese Stadt plagen, sondern für die einheimischen Palästinenser, die die Mehrheit bilden.

Viele Aktivisten haben darauf hingewiesen, dass es in den politischen Kulturen der USA, Kanadas und Europas mehr Angst und Verurteilung vor palästinensischen Rufen nach Freiheit und Gleichheit als vor völkermörderischen israelischen Rufen nach „Tod den Arabern“ gibt.

Wenn dies nicht offensichtliche Heuchelei ist?

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