Irak 20 Jahre nach der US-Invasion

Vor 20 Jahren, am 20. März 2003, starteten die Vereinigten Staaten eine Bodeninvasion im Irak und versprachen, die Herrschaft von Präsident Saddam Hussein zu beenden und angebliche Massenvernichtungswaffen im erdölreichen Irak zu zerstören.

Die Luftoperationen hatten in der Nacht zuvor begonnen, wie US-Präsident George W. Bush in einer Fernsehansprache ankündigte:

„Zu dieser Stunde befinden sich amerikanische und Koalitionsstreitkräfte in der Anfangsphase militärischer Operationen zur Entwaffnung des Irak, zur Befreiung seines Volkes und zur Verteidigung der Welt vor großer Gefahr.“

Die US-Streitkräfte, die hauptsächlich von Truppen aus dem Vereinigten Königreich unterstützt wurden, fanden jedoch nie Massenvernichtungswaffen. Stattdessen hinterließen die Invasoren Tote, Gewalt, Armut, Chaos, Korruption und Instabilität.

Mehr als eine Million Tote und mehr als eine Million Vertriebene – dies ist die Konsequenz aus der illegalen US-Invasion.

Anfang diesen Jahres erklärte die irakische Regierung, dass ein Viertel der Bevölkerung – rund 11 Millionen Menschen – unterhalb der Armutsgrenze leben, mit Hinweisen darauf, dass das Problem sogar noch schlimmer sein könnte.

Das Land gehört seit jeher zu den korruptesten Ländern der Welt, wobei der Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International den Irak regelmäßig an die Spitze seiner Liste der korruptesten politischen Systeme setzt.

Das Ausmaß des Diebstahls der irakischen Staatskasse wurde auf höchster Regierungsebene kurz und untypisch ins Rampenlicht gerückt, als der ehemalige Präsident Barham Salih im Jahr 2021 enthüllte, dass seit 2003 unglaubliche 150 Milliarden Dollar an Erdöleinnahmen veruntreut wurden.

In einem mittlerweile bekannten Interview mit der BBC erzählte ein irakischer Mechaniker, wie er am 9. April 2003 die einfallenden amerikanischen Streitkräfte begrüßte, als sie angeblich als Befreier in Bagdad einmarschierten. Er war so begeistert, dass er sogar mit einem Vorschlaghammer zu der Statue von Saddam Hussein ging, das später von einem amerikanischen Panzerfahrzeug abgerissen wurde.

Als er jedoch 13 Jahre später erneut von internationalen Medien interviewt wurde, drückte er sein Bedauern über seine Taten aus und wünschte öffentlich Saddams Rückkehr, wobei er in Anspielung auf den Zustand des Gangstertums bekanntlich erklärte, dass die Iraker „jetzt einen Saddam an jeder Straßenecke hätten“.

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