
Der rechtsextreme dänische Politiker Rasmus Paludan und ein Komplize sind vom Bezirksgericht der Insel Bornholm zu Geldstrafen verurteilt worden. Der Grund: Eine provokative Aktion im Juni 2024, bei der sie unter dem Titel Skal vi brænde koranen? (Sollen wir den Koran verbrennen?) Seiten aus einer englischsprachigen Koranübersetzung herausrissen und das Buch in eine Pfütze warfen.
Das Gericht verurteilte beide zu je zehn Tagessätzen à 1.000 Kronen, umgerechnet rund 1.340 Euro pro Person. Paludan und sein Mitstreiter bestritten jede Schuld und bezeichneten die Aktion als „künstlerische Performance“. Auf der Plattform X kündigte Paludan an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Das Urteil ist der erste Fall seit der Einführung eines neuen dänischen Gesetzes, das den „unangemessenen Umgang“ mit religiösen Schriften wie dem Koran unter Strafe stellt. Das Gesetz war 2023 verabschiedet worden, nachdem Koranverbrennungen in Dänemark und Schweden weltweit Proteste und diplomatische Spannungen ausgelöst hatten.
Die Verurteilung wird in Dänemark kontrovers diskutiert. Während die einen das Urteil als notwendigen Schutz religiöser Gefühle begrüßen, sehen Kritiker darin eine Einschränkung der Meinungsfreiheit. Paludan, der als Vorsitzender der rechtsextremen Partei Stram Kurs“ bekannt ist, hat in der Vergangenheit immer wieder durch provokative Aktionen wie Koranverbrennungen auf sich aufmerksam gemacht.
Der Ausgang des Berufungsverfahrens wird mit Spannung erwartet und könnte wegweisend für die Anwendung des Gesetzes in Dänemark sein.
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