
Das Segelschiff „Madleen“ hat gestern den Hafen der sizilianischen Stadt Catania verlassen, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. An Bord befinden sich zwölf Aktivisten aus verschiedenen Ländern, darunter die bekannte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die von der Freedom Flotilla Coalition organisierte Mission hat das Ziel, die anhaltende Blockade des Gazastreifens symbolisch zu durchbrechen und die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die katastrophale humanitäre Lage in der Region zu lenken.
Die „Madleen“ transportiert eine begrenzte Menge an Hilfsgütern, darunter Babynahrung und medizinisches Versorgungsmaterial. Aufgrund der Größe des Schiffes hat die Ladung jedoch vor allem symbolischen Wert. „Wir machen das, weil wir, egal wie schlecht die Chancen stehen, es weiter versuchen müssen“, sagte Thunberg sichtlich bewegt vor der Abfahrt. „Denn sobald wir aufhören, es zu versuchen, verlieren wir unsere Menschlichkeit.“
Die humanitäre Krise im Gazastreifen hat sich seit der Eskalation des Konflikts am 7. Oktober 2023 weiter verschärft. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind rund 1,9 Millionen Menschen in Gaza Binnenvertriebene und die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe ist stark eingeschränkt. Seit März 2025 blockiert Israel die Einfuhr von Hilfsgütern, was die Lage weiter verschlimmert hat.
Die Aktivisten an Bord der „Madleen“ wollen mit ihrer Aktion nicht nur Hilfe liefern, sondern auch ein Zeichen der Solidarität setzen. „Wenn Regierungen schweigen, handeln die Menschen“, erklärte ein Sprecher der Freedom Flotilla Coalition. Die Mission steht jedoch vor großen Herausforderungen: Der Gazastreifen ist durch eine israelisch-ägyptische Blockade seit 2007 stark abgeriegelt und die Einreise ist selbst für humanitäre Helfer stark eingeschränkt.
Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Reise der „Madleen“ mit Spannung. Während die Aktivisten in Catania von lokaler Unterstützung und Solidarität berichteten, bleibt unklar, ob das Schiff die Küste des Gazastreifens erreichen wird. Die israelische Regierung hat ähnliche Aktionen in der Vergangenheit gestoppt und das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen herausgegeben, die auf die angespannte Sicherheitslage hinweisen.
Die „Madleen“-Mission wird auf Plattformen wie X unter Hashtags wie #FreedomFlotilla und #BreakTheSiege verfolgt. Dort drücken Unterstützer:innen aus aller Welt ihre Solidarität aus. Ob die Mission ihr Ziel erreicht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Für die Aktivistinnen steht jedoch fest: „Alle Augen auf Gaza. Alle Augen auf die Madleen.“
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