
Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, hat einen brisanten Bericht mit dem Titel „From Economy of Occupation to Economy of Genocide“ veröffentlicht. Darin beschuldigt sie über 60 internationale Unternehmen, die israelische Besatzung und eine „genozidale Kampagne“ in Gaza zu unterstützen. Der am 30. Juni 2025 vorgelegte Bericht mit dem Titel „From Economy of Occupation to Economy of Genocide“ sorgt weltweit für heftige Kontroversen.
Er nennt 48 spezifische Unternehmen aus den Bereichen Rüstung, Technologie, Bauwesen und Finanzen, die durch ihre Geschäfte mit Israel an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sein sollen. Zu den beschuldigten Unternehmen gehören:
– Rüstungsindustrie: Lockheed Martin wird für die Lieferung von F-35-Kampfjets kritisiert, die in Gaza eingesetzt werden.
– Technologieunternehmen: – Technologie: US-Tech-Giganten wie Microsoft, Alphabet (Google), Amazon und Palantir Technologies werden beschuldigt, Überwachungs- und KI-Systeme wie „Lavender“ und „Gospel“ bereitzustellen, die für die automatisierte Zielauswahl verwendet werden.
– Bauindustrie: Caterpillar, HD Hyundai und Volvo werden für die Lieferung von Maschinen kritisiert, die bei der Zerstörung palästinensischer Häuser und Infrastruktur eingesetzt werden.
– Finanzinstitute: Banken wie BNP Paribas und Barclays sollen durch Investitionen in israelische Staatsanleihen oder Unternehmen die Besatzung unterstützen.
Albanese beschreibt diese Unternehmen als Teil einer „Wirtschaft des Völkermords“, die die systematische Zerstörung palästinensischen Lebens und die Vertreibung der Bevölkerung ermögliche. Der Bericht basiert auf über 200 Einsendungen von Staaten, Menschenrechtsverteidigern und Akademikern sowie einer Datenbank mit über 1.000 Unternehmen, die in Menschenrechtsverletzungen verwickelt sein sollen.
Der Bericht fordert ein umfassendes Waffenembargo gegen Israel, die Einstellung aller Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen, die die Besatzung unterstützen, sowie Ermittlungen durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) und nationale Gerichte. Albanese betont, dass Unternehmen eine Sorgfaltspflicht haben, Menschenrechtsverletzungen in ihrer Lieferkette zu vermeiden, und dass Staaten verpflichtet sind, solche Verstöße zu ahnden.
Einige Unternehmen wiesen die Vorwürfe zurück. So erklärte Volvo, dass viele ihrer Geräte auf dem Gebrauchtmarkt erworben würden, auf den sie keinen Einfluss hätten. Palantir bestritt die Beteiligung an den genannten KI-Programmen.
Der Bericht hat die Debatte über die Rolle internationaler Unternehmen in Konfliktzonen erneut entfacht. Während Albanese in Teilen der internationalen Gemeinschaft auf breite Unterstützung stößt, wird die Umsetzung seiner Forderungen angesichts der politischen Spannungen und der Macht globaler Konzerne schwierig bleiben.
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