Erneuter Angriff auf Moschee in Frankreich – 79. anti-muslimischer Vorfall in drei Monaten

Die Al-Hidaya-Moschee in Roussillon, Südfrankreich, wurde in den frühen Morgenstunden des 28. Juni von maskierten Vandalen angegriffen. Bei dem Angriff wurden Fenster zerstört, Möbel verwüstet und rechtsextreme, hasserfüllte Flugblätter hinterlassen. Der Vorfall markiert den 79. anti-muslimischen Angriff in Frankreich in weniger als drei Monaten – ein Anstieg von 70 % im Vergleich zum Vorjahr.

Gegen 5 Uhr morgens drangen vier maskierte Personen in die Moschee im Département Isère ein. Sie zerstörten die Eingangsfenster, warfen Möbel um und befestigten Flugblätter mit islamfeindlichen Botschaften an den Wänden. Nach einer Konfrontation mit dem Moscheepfleger flohen die Täter. Lokale Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Angreifer der rechtsextremen Gruppe „BARABAN“ angehören könnten, was jedoch noch nicht offiziell bestätigt wurde.

Die Große Moschee von Paris verurteilte den Angriff scharf als „islamophobe Handlung“, die die soziale Kohäsion bedrohe. Sie forderte dringende Schutzmaßnahmen für muslimische Gebetsstätten und die strafrechtliche Verfolgung der Täter. Die muslimische Gemeinschaft in Roussillon zeigte sich schockiert, während Bürgermeister Robert Duranton den Vorfall als Angriff auf die Religionsfreiheit verurteilte.

Der Angriff auf die Al-Hidaya-Moschee reiht sich in eine Welle anti-muslimischer Vorfälle ein. Zwischen Januar und März 2025 wurden 79 Angriffe registriert, darunter die Entweihung der Errahma-Moschee in Villeurbanne durch einen verbrannten Koran. Dies entspricht einem Anstieg von 72 % im Vergleich zum Vorjahr. Experten sehen Parallelen zu anderen rechtsextremen Übergriffen und warnen vor einer Eskalation, sollte keine entschlossene politische Antwort erfolgen.

Die Große Moschee von Paris hat die französischen Behörden aufgefordert, die Sicherheit muslimischer Einrichtungen zu gewährleisten und die Verantwortlichen schnell zu identifizieren. Die laufende Untersuchung in Roussillon könnte entscheidend sein, um ein Zeichen gegen Hasskriminalität zu setzen. Die Debatte über Islamophobie und Meinungsfreiheit bleibt jedoch angespannt, insbesondere vor dem Hintergrund kontroverser Fälle wie der Verurteilung der Aktivistin Amira Zaiter aufgrund ihrer Äußerungen.

Der jüngste Angriff macht die Dringlichkeit deutlich, Islamophobie in Frankreich entschieden zu bekämpfen. Ohne konkrete Maßnahmen droht eine weitere Zuspitzung der Lage, die die soziale Harmonie gefährdet.

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