Blut an den Händen

Teil 10: VAE liefern erstmals Waffen an Israel

Ein militärisches Frachtflugzeug der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), eine Il-76 mit der Kennung FY4942, ist gestern am Ramon-Flughafen in Israel gelandet. Dies markiert laut Berichten die erste direkte Waffenlieferung der VAE an Israel. Die Lieferung erfolgte in einem sensiblen geopolitischen Kontext und wirft Fragen zur sich vertiefenden militärischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf.

Das Flugzeug startete von der Al-Reef-Air-Base in Abu Dhabi und umflog den jordanischen Luftraum, da Jordanien offenbar keine Überflugsgenehmigung erteilt hatte. Stattdessen nahm die Il-76 vermutlich eine südliche Route über den saudischen Luftraum oder den internationalen Luftraum über dem Roten Meer, um den Flughafen Ramon in der Nähe von Eilat zu erreichen. Die Weigerung Jordaniens, den Luftraum freizugeben, unterstreicht die komplexen regionalen Dynamiken – insbesondere angesichts der angespannten Beziehungen zwischen Jordanien und Israel.

Die Lieferung erfolgt fünf Jahre nach den Abraham-Abkommen von 2020, die die diplomatischen Beziehungen zwischen den VAE und Israel normalisierten. Seitdem haben beide Länder ihre Zusammenarbeit in Bereichen wie Wirtschaft, Technologie und Verteidigung intensiviert. Beispiele hierfür sind die Lieferung des israelischen SPYDER-Luftabwehrsystems an die VAE im Jahr 2022 und gemeinsame Militärübungen, wie die erste bilaterale Marineübung im Jahr 2023.
Die mutmaßliche Waffenlieferung wäre jedoch ein neuer Meilenstein, da die VAE bisher vor allem als Empfänger israelischer Waffentechnologie auftraten.

Berichten zufolge könnte die Lieferung Teil einer strategischen Partnerschaft sein, die auf gemeinsame Bedrohungen, insbesondere durch den Iran, abzielt. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Israel teilen Sorgen über Irans Drohnen- und Raketenprogramme, wie die Houthi-Angriffe auf die VAE im Jahr 2022 zeigten. Eine solche Lieferung könnte jedoch die Beziehungen der VAE zu anderen arabischen Staaten oder zum Iran belasten, da Abu Dhabi versucht, eine Balance zwischen seinen westlichen Allianzen und regionalen Interessen zu wahren.

Die Informationen über die Waffenlieferung stammen hauptsächlich aus Berichten von „Pravda EN” und Beiträgen auf der Plattform „X”, die jedoch keine verifizierten Beweise wie Frachtmanifeste oder offizielle Statements liefern. Weder die VAE noch Israel haben die Lieferung offiziell bestätigt, was für sensible militärische Operationen typisch ist. Einige Quellen spekulieren, dass das Flugzeug möglicherweise andere Güter transportierte. Andere betrachten die Berichte als Teil von Desinformation oder Propaganda, insbesondere angesichts der Quelle „Pravda EN”, die mit russischer Propaganda in Verbindung gebracht wird.

Die Landung des Il-76-Flugzeugs am Ramon-Flughafen, einem zivilen und militärischen Drehkreuz, könnte die regionale Sicherheitsarchitektur beeinflussen. Die Zusammenarbeit zwischen den VAE und Israel könnte andere Golfstaaten wie Saudi-Arabien oder Katar dazu ermutigen, ähnliche Partnerschaften, insbesondere im Bereich der Verteidigungsindustrie, in Betracht zu ziehen. Gleichzeitig könnte die Lieferung die Spannungen mit dem Iran verschärfen, da dieser die wachsende Kooperation zwischen den VAE und Israel als Bedrohung wahrnimmt.

Die Berichte über die Waffenlieferung bleiben unbestätigt. Um die Natur der Fracht zu klären, sind weitere Informationen erforderlich, etwa von Flugverfolgungsplattformen wie FlightRadar24 oder in Form von offiziellen Statements. Sollte sich die Lieferung bestätigen, würde dies die strategische Partnerschaft zwischen den VAE und Israel weiter festigen und die regionale Sicherheitslandschaft nachhaltig beeinflussen. Beobachter erwarten, dass beide Länder ihre Zusammenarbeit diskret fortsetzen, um diplomatische Spannungen zu minimieren.

Offizielle Verlautbarungen der VAE, Israels oder neutraler Organisationen wie SIPRI werden abgewartet, um weitere Informationen zu erhalten.

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