
Die deutsch-österreichische Millionenerbin und Aktivistin Marlene Engelhorn sorgt erneut für Schlagzeilen. Sie kündigte an, sich der „Global Sumud Flotilla“ anzuschließen, um nach Gaza zu segeln und auf die humanitäre Krise im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Die Aktion ist Teil der Freedom Flotilla Coalition (FFC) und zielt darauf ab, die israelische Seeblockade zu durchbrechen und Hilfsgüter wie Lebensmittel und medizinische Versorgung in die Region zu bringen.
Die 32-Jährige ist die Urenkelin von Friedrich Engelhorn, dem Gründer der BASF, und erbte einen zweistelligen Millionenbetrag von ihrer Großmutter Traudl Engelhorn-Vechiatto, deren Vermögen auf über 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wurde. Sie wurde durch ihren Aktivismus für soziale Gerechtigkeit und ihre Forderung nach höheren Erbschaftssteuern bekannt. Im Jahr 2024 sorgte sie für Aufsehen, als sie 25 Millionen Euro ihres Vermögens über einen Bürgerrat an 77 Organisationen verteilte, um gegen Vermögensungleichheit zu kämpfen. Engelhorn ist Mitgründerin der Initiative „Taxmenow“ und Mitglied von Netzwerken wie „Millionaires for Humanity“, die sich für eine stärkere Besteuerung großer Vermögen einsetzen.
Am 31. Juli 2025 kündigte Engelhorn auf Instagram ihre Teilnahme an der „Global Sumud Flotilla” an. In einem Video auf der Wiener Mariahilfer Straße sagte sie: „Hi, ich bin Marlene. Ich bin gegen Genozid und Apartheid und für ein freies Palästina.“ Die Flottille, die aus Dutzenden Schiffen aus 44 Nationen besteht, plant, die israelische Seeblockade zu durchbrechen. An Bord sollen sich humanitäre Güter wie Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Wasseraufbereitungskits befinden.
Die Freedom Flotilla Coalition ist seit 2010 aktiv und hat mehrfach versucht, die Blockade zu durchbrechen – bisher jedoch ohne Erfolg. Im Juni 2025 wurde das Schiff „Madleen“, auf dem sich auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg befand, von der israelischen Marine in internationalen Gewässern abgefangen. Im Juli 2025 wurde das Schiff „Handala“ auf ähnliche Weise gestoppt und die Aktivisten wurden festgenommen oder ausgewiesen. Engelhorn ist sich der Risiken bewusst, denn die israelische Regierung hat klargestellt, dass sie keine Schiffe durchlassen wird. Dennoch betont sie: „Jeder einzelne Mensch hat die Pflicht, sich zu Wort zu melden.“
Die humanitäre Krise in Gaza ist offensichtlich: Internationale Organisationen warnen vor einer Hungersnot und das Gesundheitssystem ist weitgehend zusammengebrochen. Engelhorn und die FFC argumentieren, dass die Blockade eine kollektive Bestrafung darstellt, die gegen das Völkerrecht verstößt. UN-Experten unterstützen das Recht auf humanitäre Hilfe in internationalen Gewässern, wodurch die Aktion rechtlich legitimiert wird, auch wenn Israel dies anders sieht.
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