Britisches Unternehmen umgeht Waffenexportverbot: Munitionslieferungen an Israel enthüllt

Eine schockierende Untersuchung hat ergeben, dass ein britisches Unternehmen trotz eines angeblichen Exportverbots mehr als 1.000 Munitionscontainer an Israel geliefert hat. Diese Enthüllungen werfen neue Fragen zur britischen Rüstungsexportpolitik und zur möglichen Mittäterschaft an Kriegsverbrechen im Gaza-Konflikt auf.

Laut einer am 9. Juni 2025 veröffentlichten Untersuchung der Organisationen Declassified UK und The Ditch verschickte das in Durham ansässige Unternehmen Permoid Industries zwischen Oktober 2023 und April 2025 mindestens 16 Lieferungen mit einem Gesamtgewicht von über 135 Tonnen an den israelischen Rüstungskonzern Elbit Systems. Permoid ist auf Container für schwere Munition spezialisiert, darunter 155-mm-Artilleriegeschosse, die von der israelischen Armee in Gaza eingesetzt werden.

Der Großteil der Lieferungen ging an Elbits Fabrik in Ramat Hasharon bei Tel Aviv, einen zentralen Zulieferer der israelischen Streitkräfte. Allein im April 2025 wurden 360 Container verschickt – zeitgleich mit einer erneuten israelischen Offensive in Gaza nach einem Waffenstillstand im Januar. Weitere 160 Container wurden im Dezember 2023 an Elbits Anlage in Haifa geliefert, um die in den ersten Kriegswochen erschöpften Vorräte aufzufüllen. Der Transport erfolgte über die umstrittene israelische Reederei Zim zum Hafen Aschdod.

Das britische Ministerium für Wirtschaft und Handel hatte erklärt, Exportlizenzen für Waffen, die in Gaza eingesetzt werden könnten, ausgesetzt zu haben. Doch die Untersuchung deckt erhebliche Schlupflöcher auf. So sind Komponenten wie Drohnenmotoren und Waffenträger von den Beschränkungen ausgenommen. „Britische Firmen unterstützen weiterhin einen Völkermord”, kritisierte Joe Glenton, ehemaliger Soldat und Mitglied der Kampagnengruppe ForcesWatch. „Ohne ein sofortiges und vollständiges Waffenexportverbot bleibt die Rhetorik der Regierung bedeutungslos.“

Zudem arbeitet Permoid mit einem US-Unternehmen an Containern für Hellfire- und Longbow-Raketen, die bei Angriffen auf Zivilisten im Gazastreifen eingesetzt wurden. Ein Augenzeuge eines Hellfire-Angriffs auf eine Schule in Nuseirat berichtete: „Wir zogen Hände und Beine unter den Trümmern hervor. Es waren unschuldige Zivilisten.”

Laut Middle East Eye genehmigte die britische Regierung zwischen Oktober und Dezember 2023 trotz des teilweisen Exportverbots Militärausrüstung im Wert von 169 Millionen US-Dollar für Israel, darunter Lizenzen für Militärflugzeuge, Radarsysteme und Sprengkörper.

Seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 hat die israelische Armee weite Teile Gazas zerstört und über 54.000 Palästinenser getötet. Die internationalen Vorwürfe gegen Israel, einschließlich des Vorwurfs des Völkermords, nehmen zu.

Die Enthüllungen über Permoids Lieferungen verstärken den Druck auf die britische Regierung, ihre Rüstungsexportpolitik zu überdenken und die Schlupflöcher zu schließen, die es britischen Firmen ermöglichen, weiterhin an Israels Militäroperationen beteiligt zu sein.

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