Ungefähr 20 muslimische Frauen wurden in Duschanbe festgenommen, weil sie einen Hijab trugen. Einige mussten eine Geldstrafe zahlen. Ein Opfer, Nilufar Rajabova, gab an, dass sie auf einer Polizeistation gefoltert wurde.
Am Morgen des 14. Dezember 2019 gegen 11 Uhr morgens verhaftete die Polizei in Duschanbe mindestens 20 muslimische Frauen, weil sie den Hijab getragen hatten.
Vier Tage später, am 22. Januar 2020, wurde Rajabova wegen angeblicher Beleidigung von Beamten des Frauen- und Familienausschusses zu einer Anhörung gerufen. Bei der Berufungsverhandlung stellte „Richter Khurshed Azizmatzoda mir nur zwei Fragen und bat mich, aus dem Gerichtssaal zu gehen und zu warten. Dann riefen sie mich nach etwa zehn Minuten und kündigten an, dass das Gericht keine Gründe habe, die Geldstrafe aufzuheben“, so Rajabova.
Die Beamten beschlagnahmten Rajabovas Handy und brachten sie zu Oberstleutnant Mashrafi Islamzoda (Istami), dem stellvertretenden Polizeichef des Bezirks. Fünf weitere Beamte waren bereits anwesend und Oberstleutnant Mashrafi rief andere Beamte telefonisch an, darunter zwei Beamte der Geheimpolizei (NSC).
In Anwesenheit der ungefähr 15 männlichen Offiziere begann Mashrafi, die Muslima zu beschimpfen und drohte mit körperlicher Gewalt. Er drohte auch, dass sie das Opfer für 15 Tage einsperren würde.
Ein NSC-Beamter sagte, dass Frauen, die auf die muslimische Lebensweise bestehen, eliminiert werden müssen.
Mashrafi drückte das Opfer mehrmals und schlug ihr so hart auf den Nacken, dass sie fiel und wegen Schmerzen nicht mehr eigenständig aufstehen konnte.
Währenddessen wurde gegen 18 Uhr Rajabovas Mutter zur Sino-Polizeistation gerufen. Beide Frauen wurden dann bis etwa 21 Uhr in der Polizeistation festgehalten. Bevor sie freigelassen wurden, drohten Beamte der Mutter mit schwerer körperlicher Gewalt.
Muslime, die ihre Religion ausüben, sind besonders strengen staatlichen Repressalien ausgesetzt, und der Verbot des Tragens von Bart und Hijab wird weiterhin durchgesetzt. Die Polizei hat Straßensperren errichtet, um die Verbote durchzusetzen, die auch in Schulen und Universitäten durchgesetzt werden.
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