Adana: Einbruch in von Staat verriegelte Wohnungen und Studentenunterkünften

In Adana (Türkei) stellte sich in der Nacht zum Dienstag heraus, dass in die vom Gouverneur unter dem Vorwand, ein Studentenwohnheim der Furkan-Stiftung zu sein, amtlich verriegelte Wohnung von Herrn Ö.K., eingebrochen wurde. Dabei wurde das Siegel an der Tür zerstört und das Haus verwüstet. Dieser Fall von Diebstahl löst große Verwirrung aus.
Am 5. April diesen Jahres wurden in Adana eine Vielzahl an Wohnungen von Studenten, welche die Unterrichte der Furkan-Stiftung besuchen, amtlich verriegelt. Unter den verriegelten Wohnungen sind auch die Wohnungen zweier Familien, darunter eine mit drei Kindern.

Die Familien und Studenten hatten gegen diese Entscheidung protestiert, indem sie 50 Tage auf der Straße vor ihren Wohnungen Wache standen.
Dieses Ereignis hatte zuvor in der gesamten Türkei für Aufsehen gesorgt und war Gesprächsthema in weiten Teilen der Öffentlichkeit. So hatten viele Politiker, Vereine und Gelehrte dieses Verhalten gegen die Studenten und Familien verurteilt. Trotz aller Anträge und Widersprüche seitens der Betroffenen, welche allesamt abgelehnt wurden, gab es in dieser Angelegenheit keinerlei positive Entwicklung.

Ein weiterer Skandal nach den unrechtmäßigen Eingriffen

Herr Ö.K., welcher seit 66 Tagen nicht mehr in seine Wohnung darf,  verheiratet ist und in Kürze sein erstes Kind erwartet, gab bekannt, dass in das Haus, das verriegelt wurde aufgrund der Behauptung, ein Studentenwohnheim zu sein, vermutlich eingebrochen wurde. Dabei sollen viele Möbel und andere Materialien verwüstet worden sein. Herr Ö.K. berichtet, dass ihn seine Nachbarn informiert hätten, nachdem sie bemerkten, dass Möbel in den Garten des Hauses geworfen wurden.
Am 5. April wurden Familien und Einwohner des Hauses von den zuständigen Verantwortlichen in Eile gezwungen ihre Wohnungen zu verlassen, so dass ihr gesamter Besitz in ihren Wohnungen blieb und die Türen versiegelt wurden.

Die  betroffenen Familien, welche nun nicht einmal ihre eigenen Wohnungen betreten können, sind durch den Einbruch erneut verwundert und entsetzt.

Der Hausbesutzer Herr Ö.K. berichtet über alle Details in seinem Video.

Als die Nachbarn sahen, dass die Haustür und die Balkontür der versiegelten Wohnung offen standen, die Gardinen zur Seite geschoben und die Möbel auf der Straße waren, alarmierte man sofort den Hausbesitzer Herrn Ö.K.  und die Polizei. Jedoch erwiderten ihm die Verantwortlichen des Polizeipräsidiums, dass sie „nicht zuständig“ für ihn wären, sondern die TEM (Anti-Terroreinheiten). Er solle die Anti-Terroreinheiten für einen Diebstahl verständigen.

Ein Beauftragter des TEM ruft Herrn Ö.K. daraufhin an. Herr Ö.K. erläuterte  ihm das Geschehen, jedoch erklärte ihm der Beauftragte, dass sie nur im Beisein des ausgewählten Treuhänders ins Gebäude ein- und ausgehen dürfen. Zum Ende wurde gesagt, dass sie am nächsten morgen kommen könnten, um sich den Tatort anzusehen.

Als Ö.K. erwiderte: „Die Tür unseres Hauses ist nun offen. Wer wird für die Sicherheit unserer Wohnungen sorgen?“ Wurde ihm gesagt, dass er nochmal die Polizei anrufen solle.

Als Ö.K. erneut das Polizeipräsidium anrief und um Sicherheit für das Haus bat, lehnte man seinen Wunsch, mit der Begründung des Personalmangels, ab. Daraufhin sagte Ö.K., dass er bis zum Morgen vor seinem zu Unrecht versiegeltes und eigentlich unter polizeischutzstehendes Haus, in welches dennoch eingebrochen und verwüstet werden konnte, Wache schieben werde.

Außerdem verdeutlichte Ö.K., dass er die Behörden auch über den weiteren Verlauf der Dinge informieren werde.

Im vergangenen Monat brach ebenfalls ein Dieb in das Gebäude der Furkan Stiftung ein, welche am 30. Januar von Anti-Terroreinheiten gestürmt wurde. Im weiteren Verlauf wurde das Stiftungsgebäude ebenfalls versiegelt und ein Treuhänder seitens des türkischen Staates zu Verwaltung der Stiftung eingesetzt. Bei diesem Einbruch wurden alle im Stiftungsgebäude vorhandenen TVs, Computer und Laptops, Kameras, weitere elektronische Gegenstände und auch Privateigentum der Mitglieder gestohlen.

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