Bangladesch: Über 20 Demonstranten getötet – Internetnutzung stark eingeschränkt

In Bangladesch wurden hunderte von unbewaffneten Demonstranten verletzt und Dutzende getötet, als Studentenproteste den Straßenverkehr von Dhaka und anderer Großstädte im ganzen Land zum Stillstand brachten. Ihre Forderung ist ein sichereres Straßenverkehr und hierfür notwendige Reformen.

Die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina hat die Studenten aufgefordert nach Hause zu gehen, da die Polizei am neunten Tag der Proteste Tränengas und Gummigeschosse einsetzen würden.  Zehntausende Studenten brachten Teile von Dhaka zum Stillstand, nachdem zwei Teenager von einem Schnellbus getötet wurden. Die Schüler und Studenten demonstrieren für eine sicherere Straßenverkehrsordnung.

Die Demonstrationen breiteten sich wie ein Lauffeuer über die Hauptstadt aus. Daraufhin habe das Hasina-Regime mobile Internetdienste in weiten Teilen des Landes stilllegt, so Beamte und lokale Medien.

Mindestens 100 Menschen wurden am Samstag in Dhakas Viertel Jigatala verletzt, als die Polizei Gummigeschosse auf unbewaffnete Demonstranten abfeuerte. Mindestens 20 Todesfälle wurden in lokalen Medien gemeldet.

Die Gewalt setzte sich Sonntag fort, als die Polizei Tränengas gegen eine große Gruppe von unbewaffneten Demonstranten abfeuerte, die in Richtung eines Büro der herrschenden Awami League Party marschierten.

PM Hasina behauptete am Sonntag, dass eine ,,dritte Partei” die Demonstrationen sabotiere und die Sicherheit der Demonstranten gefährden könne. Sie sagte aus ihrem Büro:

,, Deshalb bitte ich alle Eltern ihre Kinder zu Hause zu behalten. Was immer sie getan haben, ist genug. “

Laut Zeugenbericht wurden Hunderte von Jugendlichen im ganzen Land am Wochenende ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie von regimetreuen Schlägern angegriffen wurden.

Die Warnung des Premierministerin kam, als Demonstranten am Samstag marschierten und riefen: ,,Wir wollen Gerechtigkeit!”

Die Awami Liga hat die Vorwürfe zurückgewiesen, dass ihre Beamten und Aktivisten Schüler angegriffen hätten. Krankenhauspersonal in ganz Bangladesch hat jedoch bestätigt , dass siw Hunderte von Protestierenden behandelt haben, die durch Gummigeschosse schwer verletzt wurden.

Die größte Zeitung des Landes, Prothom Alo, sagte, die 3G- und 4G-Internetdienste seien seit dem späten Samstag gekappt worden, kurz nachdem die Polizei und die pro-Regime-Schläger die Demonstranten angegriffen hatten. Soziale Medien wurden mit Videos und Bildern überschwemmt, bei denen unbewaffnete Studenten brutal von Polizisten, Rapid Action Battalion (Schnelle Eingreiftruppe) Offizieren und Awami League Banden angegriffen wurden.

Zusätzlich zu Videoaufnahmen und Bildern gab es tausende Kommentare von Bangladeshis online, die erklärten, dass sie nicht über ihre Telefone auf das Internet zugreifen konnten.

Die Regulierungskommission für Telekommunikation in Bangladesch hat noch keine Erklärung abgegeben.

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