Belästigung und Diebstähle an den israelischen Checkpoints

Israelische Soldaten wurden wegen Diebstahls und sexuellen Übergriffen an einem Checkpoint in der West Bank angeklagt.

Zwei israelische Soldaten wurden angeklagt, weil sie Geld von Palästinensern gestohlen und weibliche Touristen am Checkpoint Qalandia im besetzten Westjordanland sexuell belästigt haben.

Am israelischen Militärgericht in Jaffa wurde Anklage gegen die Soldaten erhoben, die zu den Grenzübergangsposten der israelischen Militärpolizei gehören. Die Soldaten sollen während der Sicherheitskontrollen am Qalandia-Checkpoint zwischen Jerusalem und Ramallah im besetzten Westjordanland Geld von Palästinensern gestohlen haben.

Darüber hinaus forderten die Grenzsoldaten weibliche Touristen auf, ihre Hemden während einer Sicherheitskontrolle bei zwei verschiedenen Gelegenheiten auszuziehen, So die Times of Israel (ToI). ToI fügte hinzu, dass die Soldaten den Frauen befahlen, ihre Kleidung abzulegen, obwohl „es keine klare Sicherheitsvorkehrung gegeben habe. Außerdem ist es männlichen Grenzposten verboten, weibliche Zivilisten zu durchsuchen“.

Die Anklage lautete, dass zwischen März und September 2018 die israelischen Soldaten absichtlich verschworen hatten, Geld von Palästinensern zu stehlen, die durch den Kontrollpunkt reisten. Die Angeklagten sollen an einem relativ isolierten Teil des Kontrollpunkts palästinensische Frauen mittleren Alters gezwungen haben, ihr Gepäck durch das Röntgengerät zu schicken – selbst gegen Vorschriften – und sollen dann jedes Gepäck, das Geld enthielt, einkassiert haben.

Jaffas Militärgericht beschuldigte die Soldaten wegen „Plünderungen, versuchten Plünderungen, unzüchtigen Angriffen und missbräuchlicher Verwendung von Autorität“. Das Gericht „schrieb den Soldaten auch ein rassistisches Motiv zu und sagte, dass die beiden glaubten, dass Palästinenser Juden schaden würden, und es deshalb legitim sei, ihr Eigentum zu beschlagnahmen“.

Der Vorfall ist kein Einzelfall. Im September wurden zwei israelische Grenzpolizisten beschuldigt, innerhalb von zwei Monaten fast 20.000 Schekel (4.900 Dollar) von Palästinensern gestohlen zu haben. Einer der Soldaten wurde für schuldig befunden, Palästinenser mit vorgehaltener Waffe ausgeraubt zu haben. Daraufhin wurde er wegen sechsfachen Raubes – einschließlich bewaffnetem Raub – angeklagt. Sein Komplize wurde wegen dreifachen Raubes angeklagt.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass israelische Soldaten wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung angeklagt werden. Im April stellte sich heraus, dass Ahed Tamimi – die damals 16-jährige Palästinenserin verhaftet wurde, weil sie einen israelischen Soldaten geschlagen hatte, der das Land ihrer Familie betreten hatte – während ihrer Vernehmung war sie sexueller Belästigung ausgesetzt. Tamimis Anwalt, Gaby Lasky, reichte eine Reihe von offiziellen Beschwerden gegen die Vernehmungsbeamten. In einem Video eines Verhörs ist zu hören, wie der israelische Vernehmer zu Ahed sagte: „Du hast Augen wie ein Engel.“

Nach Angaben der Gefangenen – und Menschenrechtsvereinigung – bekannt als Addameer – unternimmt Israel routinemäßig Körperdurchsuchungen von weiblichen Gefangenen, die sowohl den internationalen Menschenrechtsnormen als auch dem humanitären Völkerrecht widersprechen.

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