Der in Ägypten zum Tod verurteilte Muhammad Abdelhafidh Hussain wurde am Atatürk Flughafen in Istanbul festgenommen und später nach Ägypten, welches vom Putschisten Sisi regiert wird, abgeschoben und den dortigen Behörden übergeben. Es wird berichtet, dass man nun von Hussain keine Nachricht mehr erhält und um sein Leben gesorgt wird.
Ein Antrag auf Asyl, den er nach der Festnahme stellte, wurde abgelehnt und er wurde daraufhin wieder in seine Heimat abgeschoben. Ein Foto, welches nun in der Türkei auf sozialen Netzwerken seitens Menschenrechtsaktivisten verbreitet wird, zeigt ihn, wie er an Handschellen gefesselt in einem Flieger nach Ägypten sitzt.
Der ehemalige Staatssekretär des geputschten Präsidenten Mursi, Sayfaddin Abdulfattah, ruft die Behörden dazu auf, Maßnahmen dagegen zu ergreifen. In einem Interview zur Nachrichtenagentur ILKHA äußerte sich der ehemalige Staatssekretär von Mohammad Mursi, Sayfaddin Abdelfattah, Professor für Politikwissenschaften und seit dem Putsch in Istanbul lebend, zu dem Fall. Damit die Regierung in der Türkei nicht mit derartigen Problemen konfrontiert wird, müsse das Sicherheitspersonal an Flughäfen Personen, welche Anträge auf politisches Asyl stellen und in Lebensgefahr schweben, Zeit gewähren, bis ihre Angelegenheit vollkommen geklärt und offengelegt wird.
Prof. Abdelfattah gab zudem an, dass es menschlich und juristisch notwendig sei, dass durch solche Vorkehrungen Personen, gegen die Strafanträge bestehen, die Möglichkeit erhalten, sich über Beweisen und Bürgenden zu dem Fall zu äußern und auf diese Weise auch sogar freizukommen.
Auch forderte Abdelfattah, dass Personen, die Asyl beantragt haben, selbst wenn sie nicht ins Land gelassen werden, doch zumindest das Recht erhalten, dass sie in andere Länder, in denen sie ihr Leben fortsetzen können, weitergeleitet werden. So rief er die Behörden dazu auf, Vorkehrungen zu treffen, sodass sich solch traurige Ereignisse nicht wiederholen und das Vertrauen in die Türkei nicht erschüttert wird.
Ein weiterer bekannter Journalist in der Türkei, Müfid Yüksel, hat die Abschiebung Hussains nach Ägypten in den sozialen Netzwerken kritisiert.
Er schreibt folgendes: „Der türkische Geheimdienst und die Polizei scheinen auch andere Mitglieder der Muslimbruderschaft übergeben zu wollen. Das muss unbedingt verhindert werden. Die Polizisten, welche am Flughafen die Abschiebung und Übergabe vorgenommen haben, müssen suspendiert werden und der Fall untersucht werden.“
Von Hussain und seinem Zustand nach der Abschiebung gibt es keine weiteren Informationen.
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