Der 11. Juli 1995, ein Datum, das sich in den Gedächtnissen der Menschen einbrennen sollte. An jenem Tag massakrierte man in der Stadt Srebrenica, in Bosnien über 8000 Muslime. Doch wie kam es zu solch einem Ereignis, bei dem die Welt wegschaute? Dies wird im Folgenden erläutert.
Vorgeschichte
Mit der französischen Revolution und der Person Napoleon entwickelte sich im Bewusstsein der Menschen das Verlangen, einen eigenen Nationalstaat zu besitzen. Für dieses Verlangen wurden in verschiedenen Ländern etliche Kriege geführt. Eine Region, die von diesem Verlangen besonders geprägt war, war der Balkan, den Historiker nicht umsonst als ein „Pulverfass“ beschrieben hatten. In dieser Region kämpften Ethnien wie die Serben, Bulgaren, Bosnier und andere für einen eigenen Nationalstaat. Dieses Gebiet, das im Ersten Weltkrieg für Konflikte mitverantwortlich war, sollte sich auch in den folgenden Jahrzehnten als Konfliktzone erweisen. In den 90er-Jahren kam es nämlich zum sogenannten Bosnienkrieg. In diesem Krieg, der von 1992-1995 andauerte, bekriegten sich Bosniaken, Serben, Kroaten und viele mehr. Auslöser dieses Krieges war die Ausrufung einer autonomen bosnischen Republik (BiH), auf die die Serben militärisch reagierten.
Genozid
Am 11. Juli 1995 trat Oberbefehlshaber Ratko Mladic ohne Schwierigkeiten in die entmilitarisierte Stadt ein. Serbische Soldaten töteten muslimische Bosnier auf den Straßen und in den Bergen. Die Brutalität der Serben führte zum Tod von 8300 Menschen, die bei dem fünftägigen Massaker ums Leben kamen. Die Soldaten zerkleinerten die Leichen, sodass diese nicht identifiziert werden konnten und begruben sie in Massengräbern mit bis zu 64 Personen.
Das Massaker nahm in den Archieven den Platz als größte begangene Bestialität nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag akzeptierte die brutalen Ereignisse in Srebrenica erst nach langen Jahren als Genozid.
Der Kommandant Ratko Mladic, der für den Völkermord den Befehl gab, tauchte unter. Erst fünfzehn Jahre später wurde er festgenommen und dem Gericht für Kriegsverbrechen überreicht. Am 22.November 2017 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.
Waffenabnahme
Die Frage, die sich nun stellt, ist, wieso sich ein solches Massaker ereignen konnte, wieso sich die Bosnier nicht wehren konnten, wieso – wie oben erwähnt – die Stadt entmilitarisiert war.
Die Waffen in den Händen der bosnischen Muslime wurden durch die UN unter dem Vorwand, die Sicherheit zu wahren, eingesammelt. Als die Serben unter der Führung von Ratko Mladic ihre Angriffe auf die Muslime intensivierten, machten die Muslime einen Antrag, ihre Waffen zurückzubekommen. Der Antrag wurde jedoch von dem zuständigen niederländischen Kommandanten Thom Karremans abgelehnt.
Jener Mann war mit der Wahrung der Sicherheit der Stadt Srebrenica beauftragt worden.
Als ca. 25000 bei ihm Zuflucht suchende Flüchtlinge um Hilfe baten, überreichte er diese den Serben.
Später soll herausgekommen sein, dass der niederländische Kommandant eine Prämie vom serbischen Kommandant erhalten habe. Zum 24. Jahrestag finden auf der ganzen Welt Gedenkfeiern statt, auf denen an das schreckliche Massaker gedacht wird.
Bild: © Lucignolobrescia / CC BY-SA 3.0.
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