Israelische Sicherheitskräfte greifen palästinensische Gläubige in Al-Aqsa an

Laut einem palästinensischen Beamten haben israelische Truppen am Sonntag palästinensische Gläubige im Al-Aqsa-Moscheekomplex in Jerusalem angegriffen und dabei mindestens 37 Menschen verletzt. Unterdessen hat ein israelischer Soldat am Samstag vier Palästinenser im Gazastreifen getötet.

“Eine Reihe von Palästinensern wurde bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften in der Al-Aqsa-Moschee verletzt”, sagte Firas al-Dibs, ein Sprecher der jordanischen “Religious Endowments Authority” in Jerusalem.

“Die Palästinenser wurden verletzt, als sie jüdische Siedler daran hinderten, die heilige Moschee zu stürmen”, fügte er hinzu. Der palästinensische Rote Halbmond berichtete, dass 37 Palästinenser verletzt wurden, als israelische Truppen die Gläubigen mit Gummigeschossen, Tränengas und Schlagstöcken angegriffen haben. “Die Gläubigen waren leicht verletzt und 14 von ihnen wurden zur weiteren Behandlung in andere Krankenhäuser gebracht”, fügte er hinzu.

Bereits zuvor am selben Tag verhinderte die israelische Polizei, dass Siedler die Al-Aqsa-Moschee stürmen, so berichteten israelische Medien. Die Polizei verwies auf die Anwesenheit von Zehntausenden palästinensischen Gläubigen und die hohe Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen. Extremistische jüdische Organisationen, die weithin als Tempelberggruppen bekannt sind, hatten in dieser Woche massiv zur Stürmung der Al-Aqsa aufgerufen.

Währenddessen erschossen israelische Truppen am Samstag nach Angaben der Armee vier Palästinenser in der Nähe eines “Sicherheitszauns” im Gazastreifen. In einer Erklärung der Armee hieß es, die vier Männer wären angeblich mit AK-47-Sturmgewehren bewaffnet gewesen, was von Palästinensern negiert wurde. Die Armee sagte, die Leichname der vier Männer seien in israelischer Obhut.

Israel besetzte Ostjerusalem während des Nahostkrieges von 1967. Obwohl es von der internationalen Gemeinschaft nie anerkannt wurde, beanspruchte der jüdische Staat das Gebiet vollständig für sich selbst. So annektierte Israel dann letztendlich im Zuge eines politischen Schachzuges 1980 die gesamte Stadt und behauptete, sie sei die „ewige und unteilbare“ Hauptstadt des selbsternannten jüdischen Staates.

Jerusalem ist Muslimen, Christen und Juden heilig und beherbergt die Al-Aqsa-Moschee, die für Muslime die drittheiligste Stätte der Welt darstellt. Juden bezeichnen das Gebiet als “Tempelberg” und behaupten, dass es in der Antike die Stelle von zwei berühmten jüdischen Tempeln gewesen wäre. Das Gebiet umfasst aber auch die Grabeskirche, eine der heiligsten christlichen Stätten der Welt.

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