Algerien: Zwei Ex-Geheimdienstchefs zu 15 Jahren Haft verurteilt

Ein Militärgericht in Algerien hat am Mittwoch zwei ehemalige Geheimdienstchefs, den Bruder eines ehemaligen Präsidenten und den Vorsitzenden einer politischen Partei wegen „Verschwörung gegen die Armee“ zu 15 Jahren Haft verurteilt, berichtete Reuters.

Das Gericht in Blida, südlich der Hauptstadt Algier, hat gegen einen ehemaligen Verteidigungsminister in Abwesenheit eine 20-jährige Haftstrafe ausgesprochen, sagte Ennahar TV.

Die beiden ehemaligen Geheimdienstchefs Mohamed Mediène und Bachir Tartag, der Bruder des ehemaligen Präsidenten, Said Bouteflika, und die Vorsitzende der Arbeiterpartei, Louisa Hanoune, wurden im Mai wenige Wochen nach Ausbruch der Massenproteste festgenommen.

Der ehemalige Chef des militärischen Geheimdienstes Mohamed Mediène habe während des Bürgerkrieges als Islamisten getarnte Killerkommandos eingesetzt. Diese haben ganze Dörfer ausgerottet. Ziel war es, die Unterstützung der Partei Islamische Rettungsfront (FIS), welche sie vonseiten der Bevölkerung genoss, zu brechen.

Die Proteste zwangen im April den damaligen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika zurückzutreten. Die Demonstranten fordern nun die Entfernung der verbleibenden Symbole der alten Garde.

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